Anlagenkolumne

Vor der US-Wahl mehr denn je: Nicht alle Eier in einen Korb!

Trump oder Biden? Republikaner oder Demokraten? Die Wahlen in den USA halten auch die Börsen im Bann. In diesem Umfeld sollten sich Anleger besonders breit aufstellen.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

In nur etwas mehr als drei Wochen sollte die US-Präsidentschaftswahl entschieden sein. Sollte! Sofern Donald Trump das Ergebnis akzeptiert. Gedanklich kann man sich darauf einstellen, dass es Streitereien gibt, schließlich wurde das von Trump bereits in den Raum gestellt. Das könnte die Börse vorübergehend belasten. Ansonsten sind die Aussichten an den Märkten nicht schlecht, die technischen Indikatoren legen derzeit keine großen Steine in den Weg. Das saisonale Muster deutet ab Mitte Oktober in der Regel auf steigende Kurse.

Vor ein paar Wochen war noch die vorherrschende Meinung, dass ein Sieg der Demokraten in den USA die Börse belasten würde, weil das Zurückdrehen der trump’schen Steuersenkungen auf der demokratischen Agenda steht. Inzwischen dürften sich aber die Anleger mit diesem Gedanken abgefunden und dieses Risiko eingepreist haben. Erstens dürfte im aktuellen Umfeld eine Steuererhöhung mit Augenmaß vollzogen werden, und schließlich gibt es auch Vorteile, die dem gegenüberstehen. Die offensichtlichsten wären eine Befriedung des internationalen Umgangstons und eine Reduzierung der ständigen Unsicherheit. Unsicherheit ist das, was die Börse gar nicht mag. Mit den Demokraten stehen auch umfangreiche „grüne“ Investitionen an, was ebenfalls den Zahn der Zeit trifft.

Rückblickend betrachtet hat sich die Börse in Amtszeiten von Demokraten im Durchschnitt sogar besser entwickelt als unter der Regentschaft von Republikanern. Wie zuletzt bereits an dieser Stelle thematisiert, dürfte die krasse Dominanz der großen Technologiewerte an Schwung verlieren. In den vergangenen Jahren war das gute Abschneiden der US-Indizes vor allem auf diese wenigen Werte zurückzuführen. Anleger sollten sich nicht zu sehr darauf verlassen, dass das auch die Zugpferde der Zukunft sein werden, und sind gut beraten, ihr Portfolio ausgewogener aufzustellen.

Die konjunkturelle Erholung in China gibt Hoffnung, dass auch die sogenannten Value-Aktien wieder von Anlegern entdeckt werden. Dazu gehören günstig bewertete, zyklische Aktien, die etwa in den traditionellen Export-Märkten wie Japan oder Deutschland zu finden sind. Zuerst wird hier gerne die Autoindustrie genannt. Durchaus möglich, dass, ausgehend von einer Erholung im chinesischen Luxussegment über eine Entspannung durch eine neue US-Regierung, bis hin zur Etablierung neuer E-Modelle Rückenwind in die Branche einzieht, die seit Jahren eigentlich nur (z.T. selbstgemachten) Gegenwind gewohnt ist.

Dr. Jens Ehrhardt, unabhängiger Fondsmanager, erreicht mit seinen Fonds immer wieder Spitzenplätze unter den Vermögensverwaltern.

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