GOÄ-Novelle

Vorbild Veterinärmediziner?

Für die Tierärzte ist eine Anhebung der Gebührensätze um zwölf Prozent im Gespräch. Das fordern jetzt auch Humanärzte für ihre GOÄ.

Veröffentlicht:

KÖLN. Was für Tierärzte recht ist, kann für Ärzte nur billig sein. Da die Bundesregierung für die Tierärzte eine allgemeine Anhebung der Gebührensätze um zwölf Prozent plant, sollte sie auch dafür sorgen, dass die Ärzte zumindest einen Inflationsausgleich erhalten, solange die neue Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) noch nicht unter Dach und Fach ist.

Das fordert Dr. Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe und Vorsitzender des Gebührenordnungsausschusses der Bundesärztekammer.

Die Bundesregierung schlage vor, bei der Gebührenordnung für Tierärzte zunächst die Vergütung der Leistungen um zwölf Prozent zu erhöhen und dann die einzelnen Positionen der Gebührenordnung zu überprüfen, berichtet Windhorst. "Die Regierung erkennt damit an, dass bei den Gebühren schon länger nichts mehr passiert ist."

Dasselbe müsse sie auch bei den Ärzten tun, fordert er. "Auch wir wollen einen Inflationsausgleich." Das wäre ein wichtiger erster Schritt - auch wenn die Bundesärztekammer für die Ärzte insgesamt einen Nachholbedarf von 28 Prozent errechnet hat.

Hoffen auf zügige Verhandlungen

"Wir sind kompromissbereit", betont Windhorst. Die bessere Vergütung sei nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen notwendig, sondern auch als notwendige Anerkennung des ärztlichen Berufs. "Bleibt diese Wertschätzung aus, bleibt auch der ärztliche Nachwuchs aus."

Es sei klar, dass die Reform der GOÄ in dieser Legislaturperiode nicht mehr abgeschlossen werden kann. Dennoch hoffe die Ärzteschaft auf zügige Verhandlungen mit den privaten Krankenversicherern.

"Wir haben mit Unverständnis registriert, dass die PKV auf Zeit spielt", sagt er. Da beide Seiten Interesse an einer neuen GOÄ hätten, sollte einer kontinuierlichen Weiterarbeit nichts entgegen stehen.

Das sei gerade angesichts der Bundestagswahl im Herbst wichtig. "Wir müssen jetzt Pflöcke einschlagen, auf denen die neue oder die alte Regierung dann aufsetzen kann", sagt Windhorst. (iss)

Mehr zum Thema

Vor dem Ärztetag in Mainz

Landesärztekammer-Präsident Matheis: „Es wird am Sachverstand vorbei regiert!“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vor dem Ärztetag in Mainz

Landesärztekammer-Präsident Matheis: „Es wird am Sachverstand vorbei regiert!“

Lesetipps
Mensch tippt auf Tastatur.

© Mikhail Tolstoy / stock.adobe.com

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale

© Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Krankmachender Pilz

Candida auris wird immer öfter nachgewiesen