E-Health

Was verändert sich in der ärztlichen Praxis?

"Internetmedizin in Deutschland: Quo vadis?" - Auch dieses Thema wird beim kommenden Internistenkongress in einer Sondersitzung aufgerufen.

Veröffentlicht:

WIESBADEN / MANNHEIM. Blutdruck, Gewicht, Herzschlag, Schritte, Tempo: Die Deutschen zählen, messen, vergleichen und optimieren, was die Technik hergibt.

Schon heute zeichnet sich ab, dass die Nutzung von mobile Devices die digitale Medizin der Zukunft stark prägen wird: Rund 45 Millionen Smartphones sind in Deutschland im Einsatz, immer mehr Menschen tragen eine Smartwatch am Handgelenk.

Wie mobile Devices, E-Health und digitale Vernetzung den ärztlichen Alltag künftig verändern, ist das Thema des Frühjahrssymposiums der Korporativen Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), das beim Internistenkongress vom 9. bis 12. April in Mannheim stattfindet.

"Wir profitieren bereits in etlichen Bereichen"

"Wenn es darum geht, diese Daten verfügbar zu machen, sind wir noch zurückhaltend", so die DGIM in einer Mitteilung vorab zum Kongress: In der Telemedizin sind vorrangig Geräte im Einsatz, die der Patient eigens für die Datenaufzeichnung und -übermittlung vom Arzt ausgehändigt bekommt.

"Doch wir profitieren bereits jetzt in etlichen Bereichen von E-Health: etwa in der telemedizinischen Prävention von Herzpatienten oder bei Konsiliarsystemen, die die Versorgung von Kindern mit seltenen Erkrankungen verbessern", erinnert die DGIM. Auch das werde Thema des Frühjahrssymposiums sein.

Und auch die verschiedenen Gesundheitschecks, die private mobile Devices bieten, bergen großes Potenzial für Prävention, Diagnostik, und Therapie. Auch sie könnten die Versorgung von Menschen in ärztlich unterversorgten Regionen verbessern. Aus den Datenmengen, die diese Geräte durch private Nutzung erzeugen, könnten Forschung und Entwicklung wichtige Erkenntnisse für eine bessere Versorgung ziehen.

Hohe Angst vorm gläsernen Patienten

Wäre da nicht der Datenschutz, der - in vielen Bereichen begründet - regulierend wirkt, und die Skepsis der Deutschen gegenüber Transparenz. Die Angst, zum "gläsernen Patienten" zu werden, sei hierzulande besonders hoch, so die DGIM in ihrer Mitteilung: "Wir sind also noch weit entfernt etwa vom Beispiel Schweden, wo sich Menschen schon jetzt Mikro-Chips unter die Haut einpflanzen lassen, um damit zu bezahlen, Türen zu öffnen oder Kopierer zu bedienen."

Hinzu kämen technische Finessen, die schon viele Jahre eine erfolgreiche Einführung der Gesundheitskarte aufhalten. Gerade weil E-Health so vielschichtig ist, diskutieren die Veranstalter des Symposiums in Mannheim auch die offene Frage, wohin die Internetmedizin uns überhaupt führen wird.

Klar ist: Vernetzung, Telemedizin und das Internet der Dinge mit intelligenten Geräten und den sogenannten "Wearables" machen vor der Praxistür nicht halt. Von A wie Aufklärung bis Z wie Zuweisung der Patienten bildet IT schon jetzt eine Basis der medizinischen Versorgung. Sie bietet große Chancen für mehr Transparenz, bessere Kommunikation und auch für mehr Qualität. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an