Anlagen-Kolumne

Werden Rohstoffaktien zum Liebling?

Die positive Erwartung für die Konjunktur der USA und Chinas dürfte Rohstoffaktien wieder in den Fokus der Anleger rücken. Momentan sind sie unbeliebt, doch das bietet gute Chancen.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Die Konjunktur in den USA dürfte im zweiten Quartal überraschend gut ausfallen, wenn die Wettereffekte des schwachen ersten Quartals keine Rolle mehr spielen. Zudem signalisieren gute Einkaufsmanagerumfragen, eine sich verbessernde Kreditvergabe und eine immer noch komfortable Geldversorgung ein anhaltendes Wachstum.

In China, dem konjunkturellen Sorgenkind der vergangenen Quartale, gibt es Besserungstendenzen. Die Einkaufsmanagerbefragungen stiegen hier zuletzt wieder über 50 und deuten damit auf wirtschaftliche Expansion. Diese Daten sind stark positiv korreliert mit den Mittelzuflüssen nach China, was den chinesischen und Hongkong-Aktien helfen sollte.

In Deutschland dagegen zeigt einer der besten und von den Anlegern am meisten verfolgten Indikatoren, der ifo-Geschäftsklimaindex, zuletzt Schwäche. Die wichtige Erwartungskomponente des ifo ist zwar immer noch nahe der Hochs, allerdings sind Hochpunkte und die anschließenden Eintrübungen oft Vorläufer einer schwächeren Konjunktur.

Rohstoffaktien im Moment unbeliebt

In jedem Fall sollten Anleger gewarnt sein: Die positive Erwartung für die Konjunktur der USA und Chinas dürfte Rohstoffaktien wieder in den Fokus der Anleger rücken.

Rohstoffaktien sind der im Moment unbeliebteste Sektor, von daher ist von niedrigem Niveau aus genügend Platz für Verbesserung, denn in der Regel sind unbeliebte Sektoren auch entsprechend schwach in den Portfolios der Investoren vertreten. Mit guter US-Konjunktur könnten auch steigende Inflationsraten wieder vermehrt thematisiert werden - was dem Gold helfen dürfte.

Hier sind die Erwartungen der Investoren, wie auch für den Rohstoffsektor, sehr gering. Stimmt die Vermutung, dass Rohstoffaktien wiederentdeckt werden, dann sollte das auch dem UK-Aktienmarkt helfen, denn sie stehen für etwa ein Viertel des Gesamtmarktes. Bislang entwickelte sich der UK-Markt aus verschiedenen Gründen (u.a. Angst vor Zinserhöhungen) deutlich schwächer als der Rest Europas und sogar Deutschlands (ebenfalls relativ schwach).

Ein wesentlicher Grund für das gute Abschneiden Europas und insbesondere der südeuropäischen Märkte waren die fallenden Zinsen, welche dem Bankensektor halfen. Nachdem die Angst um ein Auseinanderfallen der Eurozone gebannt ist und die spanischen Zinsen sogar unter den US-Zinsen liegen, dürfte die Haupttriebfeder für diese Märkte nachlassen und damit eine Rotation ermöglichen.

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