Nordrhein-Westfalen

Zuschüsse zu Umzug und ÖPNV – Herford setzt Anreize für junge Ärzte

Mit einem Projekt wollen die KV Westfalen-Lippe und der Kreis Herford, die ärztliche Versorgung auf dem Land fördern: Zuschüssen zum ÖPNV, zum Umzug und Hilfe bei der Wohnungssuche winken unter anderem.

Veröffentlicht:

Herford. Bei der Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung bündeln der Kreis Herford und die KV Westfalen-Lippe ihre Kräfte. Sie haben ein gemeinsames Nachwuchs-Programm für Mediziner entwickelt, die sich mit der hausärztlichen Tätigkeit vertraut machen wollen: Fünf Allgemeinmediziner und Internisten, die zurzeit nicht ambulant tätig sind, können ab 1. Juli 2022 für ein Jahr lang nach einem festen Rotationsschema angestellt in jeweils zwei Hausarzt-Praxen im Kreis Herford arbeiten.

Die KV bietet ihnen begleitend dazu ein Weiterbildungsangebot zu praxisrelevanten Themen wie Betriebswirtschaft, Qualitätsmanagement und Personalführung. Der Kreis Herford lockt mit Zuschüssen zum öffentlichen Nahverkehr und den Umzugskosten sowie mit Unterstützung bei der Wohnungssuche und der Suche nach einem Arbeitsplatz für den Partner oder die Partnerin. Die KV nimmt für das Programm rund 450 .000 Euro in die Hand. Das Geld fließt vor allem in die Gehälter der angestellten Neu-Hausärzte.

Der Kreis Herford will sich seinen Part rund 240 .000 Euro kosten lassen. „Nur wenn alle Akteure eng und kooperativ zusammenarbeiten kann es gelingen, die ärztliche Versorgung, vor allem in ländlichen Regionen, langfristig zu sichern“, so KV-Vorsitzender Dr. Dirk Spelmeyer. Das Projekt sei im Moment einmalig in NRW.

„Die hausärztliche Versorgung ist ein zentraler Baustein kommunaler Daseinsvorsorge“, betont Landrat Jürgen Müller. Der Kreis Herford wolle sie langfristig sichern. Seit 2019 fördert er bereits die Neugründung von Hausarztpraxen mit 25 .000 Euro. (iss)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Influencer-Marketing für Nahrungsergänzungsmittel

foodwatch beklagt „wilden Westen der Gesundheitswerbung“

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Harald Schneider 07.07.202109:38 Uhr

Die KV fördert mit 450 000 Euro aus den Honoraren der Kassenärzte die vorübergehende Anstellung von Nachwuchs für die Hausärzte, der fehlt, weil es sich aufgrund der aktuellen Honorarsituation schon nicht mehr lohnt sich als Hausarzt dort niederzulassen. Somit sinkt nicht nur das Honorar der bereits niedergelassenen anderen Kassenärzte, nein, diese dürfen sich über die Steuern natürlich am Kostenanteil des Landkreises von weiteren 240 000 Euro zusätzlich beteiligen. Der Sinn und die Logik dieses Modells erschliesst sich mir nicht.

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung