Kommentar
Cave canem oder carpe diem?
Witterten Verbraucherschützer mit der im Dezember im Kabinett verabschiedeten „Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten“ von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner noch einen Liebesdienst für die Lebensmittelindustrie, so geht Letztere jetzt komplett in die Offensive.
Kritik hagelte es an der Strategie, da die konsentierten Reduktionswerte der Zucker-, Fett- und Salzgehalte in bestimmten Nahrungsmitteln bis 2025 von Industrieseite auf dem Wege der Selbstverpflichtung erreicht werden sollen.
Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat großes Interesse an einer gesünderen Ernährung – und damit an einem fett-, zucker- und salzreduzierten Sortiment, das nachgefragt wird. Er trifft damit zunehmend den Nerv der Zeit, laut Bundeszentrale für Ernährung setzen immer mehr Menschen auf eine ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise.
Seit Jahren meldet der LEH Reduktionserfolge und bindet Kunden bei neuen Rezepturen teils sogar ein. Nun positioniert er sich auch als Gesundheits-Sparringspartner für seine Kunden. Zu sehen ist dies bei Aldi und Lidl, die erste dahingehende Kampagnen starten. Cave canem oder carpe diem? Klöckner sollte ein Auge darauf haben.
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