Leidensdruck bei Heuschnupfen oft unterschätzt

AACHEN (urm). Die allergische Rhinitis wird nach Einschätzung des Bielefelder Pädiaters Dr. Hans-Georg Bresser in Deutschland noch zu selten diagnostiziert, und es werde zu selten adäquat behandelt. Für eine frühzeitige und konsequente Therapie bei allergischer Rhinitis, etwa mit modernen Antihistaminika, spreche nicht zuletzt der erhebliche Leidensdruck der Patienten.

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Das moderne Antihistaminikum Desloratadin (Aerius®) wird bald auch Kindern ab dem ersten Lebensjahr zur Verfügung stehen, und zwar in einer kinderfreundlichen Sirup-Darreichungsform. Die europäische Zulassungsbehörde habe bereits ein positives Votum hierfür abgegeben, sagte Bresser beim Allergologen-Kongreß in Aachen.

Besonders bei gestörter Nachtruhe sind Kinder mit allergischer Rhinitis in ihren täglichen Aktivitäten eingeschränkt. Weil eine allergische Rhinitis mit einem deutlich erhöhten Asthma-Risiko einhergeht, sollte bei Rhinitis-Patienten regelmäßig nach Symptomen eines Asthma bronchiale geschaut werden, empfahl Bresser bei einer Veranstaltung des Unternehmens Essex. Und weil umgekehrt 70 bis 80 Prozent der Asthmatiker auch eine allergische Rhinitis haben, sollte auch bei Asthmatikern stets an diese Diagnose gedacht und entsprechend behandelt werden.

Der Freiburger Kinderarzt Privatdozent Dr. Matthias Kopp hat auf die vielen pathophysiologischen Gemeinsamkeiten von allergischer Rhinitis und Asthma bronchiale hingewiesen. Eine nasale Provokation durch Pollen hinterlasse eben nicht nur in der Nase, sondern auch in den Bronchien ihre Spuren.

Ergebnisse der ETAC (Early Treatment of the Atopic Child)-Studie lassen hoffen, daß durch eine frühe Behandlung mit einem modernen Antihistaminikum - zumindest bei einer Sensibilisierung gegen Gräserpollen - die Entstehung eines Asthma verhindert werden kann. Das hat Dr. Andrea von Berg aus Wesel berichtet.

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