Bei Kindern

Diabetesrisiko durch Infekte erhöht?

Forscher werteten Daten von 300.000 Kindern aus und fanden Zusammenhänge zwischen Diabetes und Atemwegsinfekten.

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NEUHERBERG. Virale Atemwegsinfektionen in den ersten sechs Lebensmonaten sind mit einem erhöhten Risiko für Typ-1-Diabetes assoziiert. Zu diesem Ergebnis kommt ein Wissenschaftlerteam des Helmholtz Zentrums München im Rahmen einer Studie (JAMA. 2016; 315: 1899).

Die Wissenschaftler um Professor Anette-Gabriele Ziegler haben anonymisierte Daten von fast 300.000 Kindern in Bayern aus den Geburtsjahren 2005 bis 2007 analysiert. Das sind etwa 85 Prozent aller bayerischen Neugeborenen aus diesem Zeitraum, so die Direktorin des Instituts für Diabetesforschung (IDF) am Helmholtz Zentrum München in einer Mitteilung des Zentrums.

Die Daten hatte die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt. Zieglers Team wertete gezielt alle verfügbaren Informationen zu Infektionen im Hinblick auf das spätere Auftreten von Typ-1-Diabetes aus.

Die Infektionen wurden noch einmal aufgeschlüsselt nach der Lokalisation der Symptome (wie etwa Haut, Augen, Magen-Darm-Trakt oder Atemwege), den Ursachen (Bakterien, Viren oder Pilze) und dem Lebensalter (vierteljährlich ab Geburt).

Die daraus resultierenden Zusammenhänge fasst Erstautor Dr. Andreas Beyerlein so zusammen: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass virale Atemwegserkrankungen innerhalb der ersten sechs Lebensmonate das Risiko für Kinder, an Typ-1-Diabetes zu erkranken, signifikant erhöhen." Infektionen, die später oder an anderen Organen auftraten, waren nicht mit einem signifikant höheren Risiko verbunden, heißt es in der Mitteilung. (eb)

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