Diabetes-Kongress

Diabetologen fordern den Nutri-Score

Diabetologen fordern die Regierung auf, wie angekündigt, im Sommer eine neue Lebensmittel-Kennzeichnung vorzulegen.

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BERLIN. Ungesunde Ernährung und Übergewicht sind die Haupttreiber der Diabetes-Epidemie, hat DDG-Präsident Professor Dirk Müller-Wieland im Vorfeld des Diabetes-Kongresses betont. Die Politik müsse unverzüglich dagegen vorgehen. Ein wichtiges Mittel im Maßnahmenkatalog der WHO, um gesunde Ernährung in großem Stil zu fördern, ist eine verständliche Nährwertkennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen.

Die DDG spricht sich dabei klar für den Nutri-Score aus und fordert Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) auf, den Koalitionsvertrag umzusetzen und wie angekündigt in diesem Sommer eine neue Kennzeichnung für Deutschland vorzulegen. Unter grober Missachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse wolle die Ministerin aber noch mal ein eigenes System entwickeln lassen mit der Begründung, dass der Nutri-Score nicht perfekt sei. Das aber könne Jahre dauern und „die Zeit haben wird nicht“, warnt der Diabetologe.

„Das Max-Rubner-Institut hat im Auftrag des Ernährungsministeriums elf verschiedene bestehende Kennzeichnungssysteme geprüft. Dabei gibt es einen klaren Gewinner, nämlich den fünfstufigen Nutri-Score“, so Müller-Wieland bei einer DDG-Pressekonferenz. „Der Score wurde über 15 Jahre wissenschaftlich entwickelt, er ist bereits in Frankreich etabliert, Belgien, Spanien, Portugal und Luxemburg planen die Einführung“, so der Diabetologe: „Der Score führt nachweislich dazu, dass die Menschen gesünder einkaufen. Fünf große deutsche Firmen nutzen ihn bereits freiwillig.“ (eb)

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