Kommentar zum künstlichen Pankreas

Hoffnung auf Innovationen

Viele Diabetiker bauen sich ihren künstlichen Pankreas selber. Die Masse hofft darauf, dass kommerzielle Geräte bald eingeführt werden.

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Mit dem künstlichen Pankreas wird ein jahrzehntelanger Traum in der Diabetologie langsam Realität. In einem geschlossenen Kreis von Zuckermessgerät und Insulinpumpe („closed loop“) drosselt oder steigert die Pumpe anhand der ermittelten Glukosewerte automatisch die Insulinabgabe. Die Patienten delegieren ihre Therapie damit weitgehend an ein technisches System. Die optimierte Diabetes-Einstellung hilft, Hyper- und Hypoglykämien zu vermeiden.

Ein erstes solches System hat Medtronic 2016 in den USA auf den Markt gebracht. Die Einführung in Deutschland könne aber wegen des langwierigen Prozesses zur Beurteilung der Erstattungsfähigkeit unter Umständen noch Jahre dauern, so das Unternehmen.

Viele Patienten bauen sich daher eigene Lösungen mit handelsüblichen sensorbasierten Glukosemessgeräten und Patch-Insulinpumpen sowie modifizierten Smartphone-Apps aus dem Internet. Solche Eigenbau-Systeme sind aber keine Option für die Masse der Patienten.

Vor allem Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes brauchen dringend neue wirksamere Therapien. Bei früher Erkrankung ist immer noch die Lebenserwartung massiv verkürzt. Es ist zu hoffen, dass sie bald auch bei uns von solchen Innovationen profitieren können.

Lesen Sie dazu auch: „Looper-Szene“ : Ein künstliches Pankreas Marke Eigenbau

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Eine gefährliche Kombination

Diabetes und Depressionen gehen oft Hand in Hand

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sommer- und Winterzeit

Neue Analyse: Zeitumstellung offenbar doch ohne kardiale Folgen

„ÄrzteTag“-Podcast

Dürfen Vertragsärzte Kassenpatienten Privattermine anbieten, Frau Vogtmeier?

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Lesetipps
Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden

Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko