Gynäkologie

Anstieg beim Verkauf der "Pille danach"

Apotheken geben immer öfter die "Pille danach" – kurz auch "PiDaNa" genannt –an Frauen ab. So wurden entsprechende Präprate im Jahr 2017 rund 808.000 Mal verkauft.

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Pille danach: Im Vergleich zu 2014, dem letzten Jahr vor der Abschaffung der Verschreibungspflicht, haben sich offenbar die Abgaben um 70 Prozent erhöht.

Pille danach: Im Vergleich zu 2014, dem letzten Jahr vor der Abschaffung der Verschreibungspflicht, haben sich offenbar die Abgaben um 70 Prozent erhöht.

© Rolf Vennenbernd / dpa

BERLIN.  Mädchen und Frauen können die "Pille danach" – kurz PiDaNa – seit Mitte März 2015 rezeptfrei direkt in Apotheken kaufen. Seither habe sich die Abgabezahlen kontinuierlich erhöht. 2017 wurden über 800.000 entsprechende Präprate verkauft. Das sei ein Plus von 6,7 Prozent im Vergleich zu 2016 (757.000 Fälle), wie die "Bild"-Zeitung (Samstag) unter Berufung auf Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände berichtet.

Im Vergleich zu 2014, dem letzten Jahr vor der Abschaffung der Verschreibungspflicht, hätten sich die Abgaben sogar um 70,1 Prozent erhöht, hieß es in dem "Bild"-Bericht weiter. Damals sei das Mittel 475.000 Mal von Ärzten verordnet worden. 2017 sei es nur in 76.000 Fällen von Ärzten verschrieben und ansonsten ohne Rezept abgegeben worden.

Frauen gehen verantwortungsvoll mit der "Pille danach" um

Kritiker hatten vor Abschaffung der Rezeptpflicht vor einem sorglosen Umgang mit dem Medikament gewarnt. Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, sagte hingegen vor wenigen Monaten der "Neuen Apotheken Illustrierten": "Einen Missbrauch der "Pille danach" – der anfangs immer wieder thematisiert wurde – haben wir aber nicht beobachtet. Im Gegenteil: Die meisten Frauen gehen sehr verantwortungsbewusst mit dem Thema Verhütung um."

Die "Pille danach" wirkt umso sicherer, je früher sie eingenommen wird. Sie hemmt oder verhindert den Eisprung so, dass keine Befruchtung stattfinden kann. Hat der Eisprung bereits stattgefunden, wirkt die "Pille danach" laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nicht mehr. Sie ist Experten zufolge deshalb als Verhütungsmittel einzustufen und nicht als Mittel für einen Schwangerschaftsabbruch.

Die "Pille danach" greift in den Hormonhaushalt der Frauen ein. Als mögliche Nebenwirkungen werden vor allem Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen genannt. (dpa)

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