Stützstrümpfe beugen Schlafapnoe vor

PARIS (eis). Stützstrümpfe sind bei Patienten mit chronisch venöser Insuffizienz offenbar eine einfache und wirksame Maßnahme gegen Schlafapnoe.

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Kompressionsstrümpfe: Zahl der Ödeme sinkt, Lebensqualität steigt.

Kompressionsstrümpfe: Zahl der Ödeme sinkt, Lebensqualität steigt.

© niehoff / imago

Wasser in den Beinen und die anschließende Rückverteilung der Flüssigkeit beim Liegen in den Nacken verengen die oberen Atemwege und tragen so zu Apnoe und Hypopnoe bei. Um Möglichkeiten der Prophylaxe zu untersuchen, haben Forscher aus Frankreich und Kanada zwölf schlanke Patienten mit chronisch venöser Insuffizienz in eine Studie aufgenommen (Am J Respir Crit Care Med 2011; online 11. August).

Je die Hälfte der Patienten trug nach dem Zufallsprinzip je eine Woche lang Stützstrümpfe oder nicht. In einer zweiten Woche wurde gewechselt. Die Forscher bestimmten vor und nach jeder Woche das Wasser in den Beinen, die Wassermenge im Nacken und den Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI).

Bei diesem Index wird die mittlere Zahl von Apnoe- und Hypopnoe-Episoden je geschlafener Stunde registriert.

Ergebnis: Im Vergleich zu den Wochen ohne Stützstrümpfe war bei der Kompression sowohl die Menge des Wassers in den Beinen als auch der Umfang des Nackens um 60 Prozent verringert. Die Zahl der Apnoe- und Hypopnoe-Episoden pro Stunde Schlaf verringerte sich an Tagen mit Stützstrümpfen um 36 Prozent (von 48 auf 31).

Die Forscher räumen ein, dass die Studiendauer mit zwei Wochen nur sehr kurz war. Auch wurden bisher nur schlanke und keine adipösen Patienten untersucht. Und schließlich regen sie an, künftig die Auswirkung von Stützstrümpfen auf die klinischen Symptome von Schlafapnoe wie Tagesmüdigkeit zu untersuchen.

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