Schonende Op-Methoden bei Rhinosinusitis

HAMBURG (stü). Mehr als sechs Millionen Mal jährlich wird hierzulande die Diagnose Rhinosinusitis gestellt. Bei chronischen Verlaufsformen kann eine Operation notwendig werden. In den vergangenen Jahren wurden schonendere Op-Techniken entwickelt. Zur postoperativen Regeneration eignen sich topische Kortikoide und das Sekretolytikum Myrtol standardisiert.

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Schmerzen am Sinus unter den Augen weisen auf eine Entzündung der Nasennebenhöhlen hin.

Schmerzen am Sinus unter den Augen weisen auf eine Entzündung der Nasennebenhöhlen hin.

© Foto: aceshotwww.fotolia.de

Bei der Rhinosinusitis sind bekanntlich eine oder mehrere Nasennebenhöhlen entzündet. Die Erkrankung kann sich aus einer Rhinitis entwickeln, wenn der Sekretabfluss aus den Nebenhöhlen behindert wird. Bestehen die Symptome länger als drei Monate oder erkrankt jemand mehr als viermal im Jahr, kann manchmal nur noch ein operativer Eingriff helfen.

Mit endoskopischen Verfahren können mögliche Nasenpolypen und auch das Siebbeinzellsystem saniert werden. "Allerdings können nach herkömmlichen Operationen negative Schrumpfungsphänomene der Nasengänge auftreten," berichtete Professor Hans Behrbohm aus Berlin.

Deshalb wurde die sogenannte "Biostatische Siebbeinchirurgie" entwickelt. Mit dieser speziellen Methode werden stützende Zellen des fragilen Siebbeinzellsystems geschont. So können die gefürchteten Verengungen der Nasengänge vermieden werden.

Ein weiteres modernes Verfahren ist die Ballondilatation der Nasennebenhöhlen. Bei diesem Verfahren werden mit dosiertem Druck die verschlossenen Ausführungsgänge des Nasennebenhöhlensystems wieder aufgedehnt.

Gleichzeitig können intakte Schleimhautbereiche und knöcherne Strukturen so verschoben werden, dass die Belüftung wieder hergestellt wird und das Sekret wieder abfließen kann.

Myrtol fördert die Erholung der Schleimhaut nach der Op.

"Allerdings wird dieses Verfahren erst seit drei Jahren angewandt, sodass dessen zukünftige Bedeutung noch unklar ist", räumte Behrbohm bei einer Veranstaltung des Unternehmens Pohl-Boskamp in Hamburg ein. Denn letztlich können auch hier - wie bei der kardiologischen Ballondilatation - Restenosen auftreten.

Zur postoperativen Regeneration der Schleimhaut eigneten sich topische Steroide sowie das Sekretolytikum Myrtol standardisiert (GeloMyrtol® forte), so Behrbohm. Letzteres fördere die Produktion normalen Sekrets und die Lösung dicken Schleimes. Außerdem wirke es antientzündlich und antibakteriell. Das Arzneimittel ist ansonsten bei akuter und chronischer Bronchitis und Sinusitis indiziert.

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