Skepsis über Selbstheilung bei HIV-Infektion

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BERLIN (dpa). Nach den Meldungen über die angebliche Selbstheilung eines jungen HIV-infizierten Briten ist es nach Ansicht deutscher Spezialisten für großen Optimismus viel zu früh.

Bei dem jungen Mann war die Infektion im August 2002 nachgewiesen worden. Bei einem zweiten Test im Oktober 2003 war dann keine Infektion mehr nachgewiesen worden.

Es seien zuwenig Details bekannt, sagte der Aids-Spezialist des Robert Koch-Institutes (RKI), Dr. Ulrich Marcus in Berlin. Theoretisch sei es möglich, daß das Immunsystem es geschafft habe, das Virus zu eliminieren. Das Immunsystem könnte durch bestimmte genetische Variationen begünstigt sein, oder das HI-Virus hatte selbst einen genetischen Defekt, sagte Marcus.

Darüber hinaus sei unklar, durch welche Methode das Verschwinden der HI-Viren in dem britischen Fall überprüft worden sei. Der Aidserreger kann weiterhin in Körperzellen schlummern, auch wenn im Blut keine Antikörper mehr nachzuweisen sind.

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