Stirbt der Keim Helicobacter pylori bald aus?

MÜNCHEN (wst). In der westlichen Welt sinkt die Rate der Neuinfektionen mit Helicobacter pylori. Das liegt an verbesserten Hygienebedingungen, sagt Professor Peter Malfertheiner aus Magdeburg. Vor allem seien Fütterpraktiken wie Mund-zu-Mund-Fütterung oder Vorkauen als primärer Übertragungsweg bei Helicobacter-pylori-infizierten Müttern weggefallen.

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Aktuell sind bei uns nach den Ergebnissen epidemiologischer Studien sechs bis sieben Prozent der bis 20 Jahre alten jungen Menschen mit Helicobacter pylori (Hp) infiziert. Darauf hat Malfertheiner auf einer Veranstaltung von Abbott und Altana in München hingewiesen. Mit zunehmendem Alter der untersuchten Kohorten nimmt jedoch der Anteil der mit Hp-infizierten Menschen stetig zu und liegt bei den über 60jährigen deutlich über 50 Prozent.

Ältere sind aber nicht deshalb stärker betroffen, weil mit den Jahren die Wahrscheinlichkeit einer Infektion steigt. Der Grund sei vielmehr, dass in ihrer Kindheit die Transmissionschancen für den Keim noch deutlich besser gewesen seien, so Malfertheiner. Erwachsene nehmen den Keim eher selten auf. Das wisse man unter anderem aus Untersuchungen mit Hp-negativen Erwachsenen, die für mehrere Jahre, etwa als Entwicklungshelfer, in Hp-Hochrisikogebiete gegangen waren. Sie kehrten fast ausnahmslos auch wieder Hp-negativ von dort zurück.

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