Kommentar

Praktizierter Patientenschutz

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Gebetsmühlenartig haben Hygieneärzte seit Jahren wiederholt, was zum Infektionsschutz in Medizin und Pflege getan werden muss. Auf Nichtwissen kann sich also niemand berufen.

Aus diesem Grund sind die detaillierten und stringenten gesetzlichen Regelungen, wie sie im nun vorgelegten Referentenentwurf kodifiziert sind, eine schallende Ohrfeige für die Selbstverwaltung der Kassen und Ärzte und einer Vielzahl von Krankenhausleitungen - Geschäftsführern und Chefärzten gleichermaßen.

Wichtig für die niedergelassenen Ärzte ist, dass der Gesetzgeber sie einbinden will. Das geschieht auf zwei Wegen. Einmal bekommen die Vertragsärzte den Auftrag zur MRSA-Diagnostik und zur ambulanten Eradikationstherapie. Vor dem Hintergrund negativer Erfahrungen werden KBV und Kassen mit Fristsetzung bis zum 31. Oktober 2011 zum Abschluss einer Vergütungsvereinbarung verpflichtet.

Und der Gemeinsame Bundesausschuss erhält den Auftrag, die Hygiene zum Thema der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung zu machen. Für einweisende Ärzte sollen Hygienezustände in Kliniken transparent werden. Das wäre praktizierter Patientenschutz, wenn die Regeln beachtet würden.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Röslers Hygieneplan bezieht Vertragsärzte ein

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Fragwürdiger Nutzen der ART-Simplifizierung

Wie wenig ist genug?

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 07.02.201116:14 Uhr

Patientenschutz hat Vorrang

Kassen, Ärzte, Krankenhäuser, Selbstverwaltungsorgane auf allen Ebenen haben das Problem verschlafen. In über 2000 Kliniken müssen Hygienebeauftragte eingesetzt werden. Diese sollen keineswegs nur darüber wachen, dass Hände und Ablagen desinfiziert werden. So stellten sich die Techniker Krankenkasse (TK) und zwei selbsternannte FDP-Hygieneexperten den Kampf gegen MRSA u. Co. vor ("Zehn-Punkte-Katalog" der TK bzw. FDP-MdB Lars Lindemann & Jens Ackermann).

Echte Hygienebeauftragte sind vom Klinikparkplatz bis zum Schornstein für a l l e Belange der Krankenhaushygiene bei Patienten, Gebäude, Personal, Arbeitsabläufen und Logistik zuständig. Da gibt es zu wenig ausgebildetes Fachpersonal. Und zu wenig z u s ä t z l i c h e finanzielle Mittel.

Doch das sollte kein Problem sein, da sich das Rösler''sche 11 Milliarden-Defizit in ein GKV-Fonds-Plus von 3,6 Milliarden in 2010 und Plus 2,7 Milliarden für das Jahr 2011 wie von Geisterhand umgewandelt hat.

Mit freundlichen, kollegialen Grüßen, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM DO

Sonderberichte zum Thema
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)

Multiresistente gramnegative Erreger

Die Resistenzlage bei Antibiotika ist kritisch

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Shionogi GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Lesetipps
Ein Hinweisschild mit Bundesadler vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

© Uli Deck/picture alliance/dpa

Update

Urteil

Bundesverfassungsgericht: Triage-Regelung nicht mit Grundgesetz vereinbar