China

Neues Ebola-verwandtes Virus in Flughunden entdeckt

Veröffentlicht:

SINGAPUR. Ein neues Virus der Familie Filoviridae (Filoviren) haben chinesische Forscher in Rousettus-Flughunden entdeckt (Nat Microbiol 2019; online 7. Januar). Filoviren, zu denen auch das Ebola- und das Marburg-Virus gehören, sind ja dafür bekannt, schwere und oft tödliche hämorrhagische Fieber beim Menschen auszulösen.

Auch das als „Mengla-Virus“ (MLAV) bezeichnete Virus ist den Ergebnissen von Dr. Xing-Lou Yang und seinen Kollegen von der Duke-NUS Medical School in Singapur zufolge in der Lage, verschiedene Zelllinien des Menschen sowie Zelllinien von Affen, Hunden und Hamstern zu infizieren. Dabei nutze es denselben Rezeptor wie das Ebola- und das Marburg-Virus, um eine Zelle zu infizieren.

Die chinesischen Forscher warnen, es bestehe das Risiko einer Übertragung des MLAV von einer Spezies auf eine andere.

Das Virus ähnelt in seiner genetischen Sequenz nur zu 32 bis 54 Prozent den bisher bekannten Filoviren. Die Forscher sehen MLAV daher als ersten Vertreter einer neuen Gattung innerhalb der Filoviren an und schlagen als Namen für diese Gattung die Bezeichnung „Dianloviren“ vor („Dian“ als Abkürzung für die chinesische Provinz, in der die Flughunde entdeckt wurden). Yang und seinem Team zufolge könnten zu den Dianloviren noch weitere, bisher unbekannte Viren gehören.

Unklar ist aber, wie verbreitet das MLAV tatsächlich ist, da es bisher nur in den chinesischen Flughunden gefunden wurde. (bae)

Mehr zum Thema

Stoffwechselstörung als Risikofaktor

Mehr Klinikeinweisungen wegen Herpes Zoster bei Diabetes

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle