„Floating Tank“

Krank durch Wellness

Veröffentlicht:
Besser in echt (wie hier im Toten Meer): Künstliche Floating Tanks bergen nämlich offenbar Hygiene-Risiken.

Besser in echt (wie hier im Toten Meer): Künstliche Floating Tanks bergen nämlich offenbar Hygiene-Risiken.

© ra66 / stock.adobe.com

OSLO. Mangelhafte Hygiene in einem „Floating Tank“ mit warmem Salzwasser hat bei Badegästen im Henie Onstad-Kunstzentrum (südöstlich von Oslo) zu körperlichen Beschwerden geführt. Solche Tanks sind beliebte Wellness-Oasen, weil man sich darin scheinbar schwerelos treiben lassen kann.

Das Baden habe zu Hautausschlägen, geschwollenen Lymphknoten, Ohrenschmerzen und Juckreiz geführt, berichten Forscher um Susanne Hyllestad vom norwegischen Institute of Public Health in Oslo (Euro Surveill 2019; 24(38): 1900134).

In dem Zentrum war bei einer Ausstellung ein solcher Tank im Mai 2017 für Besucher angeboten worden. Nachdem erste Gäste in den Tagen danach über Beschwerden geklagt hatten, wurden etwa 150 Badegäste kontaktiert. Weitere Besucher wurden über Medien aufgefordert, bei Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.

Viel zu niedriger Salzgehalt

Die Public-Health-Experten haben zudem in einer Studie die Ursachen der Beschwerden abgeklärt. Danach war der Salzgehalt im Wasser der Tanks viel zu niedrig gewesen, um das Wachstum von Mikroorganismen zu verhindern. Auch war das Wasser binnen zwei Wochen nicht gewechselt worden.

Aus einer Wasserprobe wurden zwar keine Fäkalbakterien, aber massenhaft Pseudomonas aeruginosa isoliert. Die große Zahl der Badenden (zwölf pro Stunde) und der hohe Eintrag organischen Materials hatte dabei offenbar das Wachstum der Keime begünstigt.

Etwa 50 Badegäste entwickelten nach Schätzungen Symptome. Durch strikte Hygiene hätten sich die Erkrankungen verhindern lassen. (eis)

Mehr zum Thema

Weltmalaria-Tag

Invasive Malariamücke bedroht afrikanische Städte

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen