Ärzte ohne Grenzen

Schwere Bedingungen im Kampf gegen Ebola

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BERLIN. Auch nach Monaten ist der zweitgrößte je aufgetretene Ebola-Ausbruch nicht unter Kontrolle, berichtet Ärzte ohne Grenzen (Médecins Sans Frontières, MSF).

Der Organisation zufolge gibt es 636 bestätigten Ebola-Infektionen und 370 Toten in der Demokratischen Republik Kongo seit dem 1. August.

„Die politischen Spannungen haben sich nach der Präsidentschaftswahl intensiviert, das Auffinden von infizierten Personen und das Nachverfolgen der Übertragungsketten wird dadurch immer schwieriger“, so MSF.

Sorgen bereitet der Organisation das Fortschreiten der Krankheit in der Region um Butembo, einer Stadt mit einer Million Einwohnern. Die Hilfsorganisation hat deshalb ihr dortiges Behandlungszentrum ausgebaut.

In der Stadt Beni wurden einige Gesundheitszentren während der Proteste beschädigt. Dadurch wird die schnelle Identifizierung neuer Ebola-Fälle behindert, da die verbliebenen Gesundheitszentren überfüllt sind.

„In dieser Situation haben die Menschen oft keine andere Wahl als medizinische Hilfe in Gesundheitszentren in Anspruch zu nehmen, die Patienten nicht unter angemessenen Schutzmaßnahmen auf mögliche Ebola-Symptome hin untersuchen oder eine Infektionsprävention und -kontrolle machen. Dadurch wird das Risiko der Ausbreitung größer“, wird Laurence Sailly von MSF in der Mitteilung zitiert.

Eine der größten Herausforderungen ist es, die Bevölkerung über Möglichkeiten zu informieren, die die Ausbreitung des Virus verhindern. Dazu müssen stetig Beziehungen zu den örtlichen Gemeinschaften aufgebaut und die Bedürfnisse vor Ort berücksichtig werden.

Die Transitzentren von Ärzte ohne Grenzen seien nicht nur damit beschäftigt, Ebola-Patienten zu identifizieren und sie an die Behandlungszentren zu verweisen, sie kümmerten sich auch um andere Gesundheitsprobleme der Bevölkerung. (eb)

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