"Hepatitis-B-Prävention ist so einfach und effektiv"

PARIS (grue). Weltweit sterben pro Jahr eine Million Menschen an den Folgen von Hepatitis B. Gegen diese Krankheit könnte präventiv und therapeutisch weit mehr getan werden als es bisher der Fall ist, sagen Spezialisten.

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"Vor allem sollte die seit mehr als 20 Jahren verfügbare Impfung gegen Hepatitis B in Hochendemie-Gebieten stärker etabliert werden." Das betonte Professor Robert Gish aus San Francisco auf einer Veranstaltung von Bristol-Myers Squibb in Paris. Damit könne in kurzer Zeit viel erreicht werden.

    "Hepatitis B wird häufig diagnostiziert, aber therapiert wird selten."
   

Als Beispiel nannte er Taiwan, wo Neugeborene konsequent gegen Hepatitis-B-Viren (HBV) geimpft werden. Bereits fünf Jahre nach Aufnahme des Impfprogramms erkrankten signifikant weniger Kinder an Leberkrebs - eine Komplikation bei Kindern, die sich bereits im Mutterleib infiziert haben. In Deutschland ist Leberkrebs bei Kindern selten.

"HBV-Prävention ist einfach, kostengünstig und so effektiv, daß man allein damit die Krankheit in den Griff bekommen müßte", so Gish. Ein anderes Beispiel: Eine Provinz in China meldete, daß nur durch verbesserte Krankenhaushygiene mit Nutzung steriler Injektionsnadeln die Zahl HBV-infizierter Kleinkinder um ein Drittel gesunken sei.

"Aber auch die Behandlung muß weiter verbessert werden", so Gish. Die Krankheit werde häufig diagnostiziert, aber nur selten werde therapiert. Zudem seien herkömmliche Medikamente zum Teil schlecht verträglich oder begünstigen eine Resistenzentwicklung. Deshalb sollten verstärkt neuere Virustatika verwendet werden, so Gish. Das gelte besonders für die wachsende Zahl von Patienten mit negativem HbeAg, für die Interferon-alpha kaum in Frage komme, sagte Gish.

Solche Patienten profitieren eher von neuen Virustatika aus der Gruppe der Nukleotid- und Nukleosidanaloga. In den USA wurde kürzlich mit Entecavir ein weiteres Medikament zugelassen, das selektiv die Virusvermehrung hemmt, und zwar stärker als Lamivudin.

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