Bei der Reise-Impfung gegen Hepatitis A hapert es noch

NEU-ISENBURG (eis). Hepatitis A wird in Deutschland meist von Reisenden eingeschleppt und weitergegeben, wie eine Studie jetzt ergeben hat. Das Robert-Koch-Institut (RKI) drängt daher darauf, die Impfempfehlungen für Reisende künftig verstärkt umzusetzen.

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An der intensivierten Surveillance zu Hepatitis A in Deutschland haben alle Bundesländer außer Baden-Württemberg, Hamburg und Bremen teilgenommen (Epi Bull 44, 2008, 379). Zwischen April 2007 und März 2008 wurden dabei 1037 Erkrankungen erfasst und Informationen zu den Patienten, etwa zu Reisen, erhoben. Bei etwa jeder zehnten Erkrankung wurden zudem Blutproben untersucht.

Ergebnis: Zwar gaben nur 44 Prozent eine Auslandsreise als Ursprung der Infektion an. Aufgrund der Heterogenität der isolierten Viren geht das RKI aber davon aus, dass auch viele in Deutschland erworbene Erkrankungen auf kurz zuvor aus dem Ausland importierte Viren zurückzuführen sind. Als Reiseländer wurden am häufigsten genannt: die Türkei (36 Prozent), Länder des ehemaligen Jugoslawiens (10 Prozent), Ägypten, Spanien und Pakistan. Dabei wurden die Infektionen besonders oft auf langen Reisen mit Unterbringung in privaten Unterkünften und engem Kontakt zu Einheimischen erworben.

Mit 42 Prozent Anteil insgesamt hatten überproportional viele Menschen mit Migrationshintergrund und dabei vor allem Kinder und Jugendliche Hepatitis A. Außer aus den bereits genannten Ländern fielen dabei vor allem auch Patienten aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion auf.

Das RKI weist darauf hin, dass Reisenden in Regionen mit endemischer Hepatitis A unabhängig von Art und Dauer der Reise die Impfung zu empfehlen ist.

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