Vor Chinareise wird Masern-Schutz empfohlen

MAINZ (ug). Sportfreunde, die zu den Olympischen Spielen nach China reisen, sollten einen Schutz gegen Masern haben. Denn die Masern-Inzidenz ist in China sehr hoch. Die Durchimpfungsrate bei Deutschen jedoch ist sehr niedrig.

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Deshalb rät der Münchner Tropenmediziner Professor Hans Dieter Nothdurft, bei Chinareisenden den Masern-Schutz zu überprüfen. Bei denjenigen, die zwar nicht wissen, ob sie jemals Masern gehabt haben, die aber wenigstens einmal gegen Masern geimpft worden sind, genüge eine Auffrischimpfung, sagte Nothdurft auf dem 10. Forum Impf- und Reisemedizin in Mainz.

Dazu müsse man den Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln verwenden. Sei im Impfpass allerdings keine Impfung notiert, sind zwei Impfungen nötig, wie der Tropen- und Reisemediziner von der Universität München sagte.

Außerdem ist für Besucher der Olympischen Spiele eine präexpositionelle Impfung gegen Tollwut zu erwägen. Das empfiehlt das Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf (CRM-infodienst 11, 2008, 24). Denn nach Indien sei China das Land mit den höchsten Inzidenzen. Im vergangenen Jahr wurden landesweit in China 3380 Todesfälle registriert. Hauptüberträger des Virus sind Hunde - auch in Städten wie Peking.

Die US-amerikanischen Reisemediziner rieten China-Touristen sogar zur Impfung gegen die Japanische Enzephalitis, sagte Nothdurft. Denn diese Viruserkrankung ist in der letzten Zeit auch in Ausländer-Luxusvierteln in Peking, die nicht einmal drei Kilometer von den Stadien entfernt liegen, aufgetreten. Doch das hält Nothdurft für übertrieben.

Zwei Impfungen sind notwendig zur Prophylaxe.

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