Kommentar – Masernerkrankungen

Neustart beim Impfen!

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Die Impfmedizin in Deutschland braucht einen Neustart. Die Höchststände in den vergangenen Monaten bei den Fallzahlen impfpräventabler Krankheiten sind zu einem beträchtlichen Teil auf Impflücken zurückzuführen. Deutlich ist dies bei den Masern: Dort gibt es seit Jahren die meisten Erkrankungen bei Jugendlichen und Erwachsenen. Programme für bessere Impfraten in diesen Altersgruppen fehlen jedoch.

Bei Influenza sind die Impfraten seit Jahren im Sinkflug, während die Erkrankungszahlen besonders bei heftigen Grippewellen zunehmen. So gab es in der aktuellen Saison bereits über 314.000 laborbestätigte Influenza-Erkrankungen und fast 1100 Todesfälle. Zum Vergleich: Im Winter davor mit einer ebenfalls starken Epidemie waren es 114.000 Erkrankungen und 717 Tote gewesen. Die Impfquoten gegen Influenza haben sich aber mit 35 Prozent bei über 60-Jährigen auf niedrigem Niveau eingependelt. Vor sieben Jahren waren es noch fast 50 Prozent.

Es gibt aber auch Lichtblicke: Die STIKO hat sich mit den viervalenten Grippe-Impfstoffen jetzt zum bestmöglichen Schutz entschieden. Und der GBA hat die Entscheidung in Rekordzeit in die Schutzimpfungsrichtlinie übernommen. Nun gilt es, den besseren Schutz auch den Patienten anzubieten!

Lesen Sie dazu auch: WHO-Vorgabe: Masern-Ziel schon jetzt verfehlt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

ASCO-Jahrestagung

Brustkrebs-Prävention wird neu gedacht

Lesetipps
Die Erwartung bei vielen ist hoch, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten vor Erkrankungen schützen bzw. deren Verlauf lindern könnte. Allerdings lassen sich aus Beobachtungsstudien offenbar keine Kausalzusammenhänge ableiten. 

© Ben / stock.adobe.com / generated AI

Gastbeitrag

Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D: Viel hilft nicht immer viel

„Man kann viel tun, aber nicht zum Nulltarif!“, sagt Professor Nicola Buhlinger-Göpfarth zum Thema Hitzeschutz.

© Jens Schicke, Berlin

Interview mit Hausärzteverbands-Chefin

Nicola Buhlinger-Göpfarth: Das sollten Hausarztpraxen in Hitzewellen beachten