Kommentar

Masern werden unterschätzt

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Eine gefährliche Gemengelage aus Armut, schlechter Gesundheits-Infrastruktur und bewaffneten Konflikten führt mittlerweile in vielen Ländern der Welt zu großen Impflücken beim Masernschutz. In Industrieländern entstehen solche Breschen für Masernviren hingegen durch Nachlässigkeit und Impfskepsis. Sowohl in entwickelten als auch in unterentwickelten Ländern kommt es deshalb immer häufiger zu Ausbrüchen.

Es ist höchste Zeit, gegenzusteuern. Masern werden unterschätzt, weil viele Menschen sie kaum noch kennen. Die Krankheit kann tödlich verlaufen, besonders in armen Ländern, wo viele fehlernährte Kleinkinder bedroht sind. Die hochkontagiösen Infektionen breiten sich zudem in Windeseile aus.

Und hat sich ein Infektionsherd erst einmal festgesetzt, können Masern für ein Gemeinwesen gefährlicher sein als die Horrorkrankheit Ebola. Nach begründeten Schätzungen verhindern die Impfstoffe weltweit jedes Jahr etwa eine Million Todesfälle.

Auch Deutschland hat hier großen Nachholbedarf. Wir gehören zu den wenigen Ländern Europas, die die WHO als „high priority country“ beim Masernschutz einstuft. In vielen Regionen gilt es, die Impfraten zu verbessern und vor allem bei Erwachsenen und Jugendlichen die großen Impflücken zu schließen.

Lesen Sie dazu auch: UNICEF: Masern bedrohen immer mehr Kinder

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung