Meningitis bei Kindern - Steroide nutzen wohl nicht

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PHILADELPHIA (ars). Eine Kortikosteroid-Behandlung senkt bei Kindern mit bakterieller Meningitis weder die Sterberate, noch verkürzt sie den Klinikaufenthalt. Dieses Ergebnis einer US-Studie steht im Gegensatz zu Untersuchungen bei stationär behandelten Erwachsenen, deren Sterberate durch eine Kortikosteroid-Therapie drastisch reduziert wird.

Bei den Kindern jedoch betrug die Sterberate mit Steroiden sechs Prozent, ohne diese Medikamente vier Prozent. Von den knapp 3000 Kindern, deren Unterlagen die Forscher um Dr. Samir Shah aus Philadelphia ausgewertet hatten, wurden 248 damit behandelt (JAMA 299, 2008, 2048).

Die Autoren weisen allerdings darauf hin, dass Steroide früheren Studien zufolge dem Hörverlust nach Meningitiden durch Haemophilus influenzae Typ b (Hib) effektiv vorbeugen. Seit aber die Hib-Impfung in den USA Routine sei, dominierten dort bei bakteriellen Meningitiden Pneumokokken oder Meningokokken als Erreger. Ob Steroide auch hierbei Hörschäden vorbeugen, dafür gebe es keine Anhaltspunkte.

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