Herstellung von Grippe-Impfstoff dauert Monate

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Saatzellen für die Zellkultur-Grippevakzine.

Saatzellen für die Zellkultur-Grippevakzine.

© Foto: Novartis Behring

NEU-ISENBURG (eis). Der saisonale Grippe-Impfstoff schützt nicht oder höchstens sehr begrenzt vor den jetzt bei Menschen aufgetauchten H1N1-Schweinegrippe-Viren. Die US-Seuchenbehörde CDC isoliert jedoch zur Zeit die Schweinegrippe-Erreger von kranken Menschen, um einen Saatstamm für eine Vakzine zu erhalten.

Die Produktion einer solchen Vakzine würde Monate dauern. Denn bei konventionellen Grippe-Impfstoffen werden die Viren in Hühnerembryos in Eiern vermehrt. Für jede Impfdosis ist ein (steriles!) bebrütetes Hühnerei nötig. Millionen solcher Eier für die jährliche Impfstoffproduktion zu beschaffen, ist sehr aufwendig. So wurden für 23 Millionen Impfstoffdosen vor zwei Jahren 18 Fußballfelder voller Eierpaletten verbraucht.

Die Herstellung eines Impfstoffs dauert mehrere Monate. Zur Zeit beginnen die Hersteller mit der Produktion des Impfstoffs für den kommenden Herbst. Ist ein Impfstoff gegen die Schweinegrippe-Viren nötig, dann wäre dieser wahrscheinlich nur alternativ und nicht zusätzlich zu normalen Grippe-Impfstoffen herzustellen.

Für jede Impfdosis ein Ei nötig.

Eine Schlüsseltechnik für die Produktion größerer Mengen Impfstoff gibt es allerdings bei Novartis Behring in Marburg: Dort werden seit 2007 Influenza-Viren in Zellkulturen in großen Kesseln gezüchtet, was auch die Herstellung beschleunigt.

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