GBS in zeitlicher Beziehung zur Schweinegrippe-Impfung

GBS und Tod nach H1N1-Impfung: Wer die Zahlen kennt, kann Medienberichte besser einordnen.

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NEU-ISENBURG (dpa/hub). Ein Mann aus Thüringen ist nach einer Schweinegrippe-Impfung gestorben, berichtet die "Thüringer Allgemeine". Der 55-Jährige aus Leinefelde habe sich vergangenen Donnerstag impfen lassen und starb in der Nacht zum Freitag. Über Vorerkrankungen oder Unverträglichkeiten des Gestorbenen sei bislang nichts bekannt, hieß es in dem Bericht. Abzuwarten bleibt daher, was Obduktion und Krankenakte an Informationen zutage bringen. Die bisher aus Schweden veröffentlichten Berichte zu Todesfällen in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung gegen das neue H1N1-Virus hatten keine kausalen Zusammenhänge ergeben (wir berichteten). Zudem sterben jeden Tag 2200 Menschen in Deutschland. Je höher die Impfrate, desto größer wird die statistische Wahrscheinlichkeit für zeitliche Beziehungen zwischen Impfung und Tod.

Gleichzeitig wird aus Frankreich vom ersten Guillain-Barré-Syndrom (GBS) nach H1N1-Impfung berichtet. In Frankreich wird seit Ende Oktober medizinisches Personal gegen H1N1 geimpft, auch die betroffene Frau. Bei ihr wurde zehn Tage nach der Impfung GBS diagnostiziert. Ob innerhalb von zehn Tagen nach der Impfung diese überhaupt ursächlich für das GBS sein kann, bleibt offen. Normalerweise wird von einem Zeitraum von mehreren Wochen ausgegangen.

Auch die Wahrscheinlichkeit, dass mit GBS-Erkrankungen in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung gerechnet werden muss, steigt mit der Zahl der geimpften Menschen. Denn von 10 Millionen Menschen erkranken binnen sechs Wochen 22 natürlicherweise an GBS (wir berichteten). Sollten in Deutschland also 50 Millionen Dosen Schweinegrippe-Vakzine verimpft werden, ist in zeitlichem Zusammenhang mit den Impfungen mit etwa 100 GBS-Erkrankungen zu rechnen - rein statistisch, nicht ursächlich.

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