Dank Nichtraucher-Schutz

Weniger Lungenkrebs-Tote durch Passivrauchen

Veröffentlicht:

HAMBURG. Die Zahl der auf Passivrauchen zurückzuführenden Todesfälle an Lungenkrebs ist in den vergangenen 20 Jahren trotz einer allgemein alternden Bevölkerung gesunken. Das geht aus einer Studie am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hervor (Int J Public Health 2017; online 29. Juli).

Als Vergleich diente eine Studie, die UKE-Studienleiter Professor Heiko Becher 1994 mit den damals aktuellen Zahlen durchgeführt hatte.

Wie das UKE berichtet seien im Jahr 2012 rund 47.000 Menschen an Lungenkrebs gestorben. Darunter waren etwa 41.000 Raucher und damit rund 6000 Nichtraucher.

Deutliche Senkung

 Basierend auf diesen Zahlen haben die Forscher errechnet, dass 7,6 Prozent der männlichen und 4,7 Prozent der weiblichen Lungenkrebstodesfälle bei den Nichtrauchern auf Passivrauch zurückzuführen sind.

"Nach unseren Schätzungen sind pro Jahr 167 Lungenkrebstodesfälle auf Passivrauchen zurückzuführen. Diese Zahl ist im Vergleich zum Jahr 1994 deutlich gesunken, damals waren es 400", wird Becher in der UKE-Mitteilung zitiert. Die Forscher gehen davon aus, dass der Rückgang auf den gestiegenen Schutz der Nichtraucher zurückzuführen ist.

Insgesamt waren im Jahr 2012 ein Viertel der nichtrauchenden Frauen und etwa 40 Prozent der nichtrauchenden Männer Passivrauch ausgesetzt. 1994, als in Deutschland zuletzt eine Risikobewertung von Passivrauchen durchgeführt wurde, waren noch etwa 60 Prozent der Männer und 70 Prozent der Frauen passivrauchexponiert. Das heißt: Sie waren durch den rauchenden Partner, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit Zigarettenrauch ausgesetzt. (eb)

Mehr zum Thema

ASCO-Jahrestagung

NSCLC: Lorlatinib überzeugte auch über fünf Jahre

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

ASCO-Jahrestagung

NSCLC: Lorlatinib überzeugte auch über fünf Jahre

ASCO-Jahrestagung

Brustkrebs-Prävention wird neu gedacht

Lesetipps
„Man kann viel tun, aber nicht zum Nulltarif!“, sagt Professor Nicola Buhlinger-Göpfarth zum Thema Hitzeschutz.

© Jens Schicke, Berlin

Interview mit Hausärzteverbands-Chefin

Nicola Buhlinger-Göpfarth: Das sollten Hausarztpraxen in Hitzewellen beachten

Wie wissenschaftlich fundiert ist die Arbeit mit Globuli? Die Autoren des Gastbeitrags verteidigen einen Beitrag zur Homöopathie gegen die Kritik von Schulmedizinern. (Symbolbild)

© Imagecreator / stock.adobe.com

Diskussion um Homöopathie

Wie valide sind die Aussagen des Systematic Reviews zur Homöopathie? Eine Replik