Ist Disease-Management wirklich erfolgreich?

FRANKFURT/MAIN (ine). Wissenschaftler aus Frankfurt/Main untersuchen derzeit den Nutzen von Disease-Management-Programmen. Ziel ist, herauszufinden, ob chronisch Kranke damit besser versorgt werden können.

Veröffentlicht:

Die Mitarbeiter des Institutes für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität arbeiten dabei mit Forschern in Großbritannien, Niederlanden, Spanien, Österreich, Frankfurt und Dänemark zusammen. "Dismeval" heißt das EU-Projekt. Es steht für "Developing and validating disease management evaluation methods for European health care systems". Die Europäische Kommission fördert das Vorhaben mit insgesamt 2,65 Millionen Euro. Das Projekt ist auf 36 Monate angelegt.

In drei Schritten sollen DMP evaluiert werden: Zunächst wird eine Übersicht erarbeitet, die den Einsatz der Programme und Evaluationsmethoden in den einzelnen Ländern enthält. Dann werden möglichst praktikable und valide statistische Modelle für eine Evaluation ausgewählt und die Daten ausgewertet. Die Auswertung der DMP-Datensätze aus Deutschland erfolgt in Kooperation mit dem Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen (Aqua) in Göttingen.

Wie es in einer Mitteilung der Goethe-Uni heißt, sind in Deutschland derzeit mehr als 5,8 Millionen Patienten in DMP eingeschrieben. Seit 2003 gibt es das Angebot für Patienten mit Diabetes mellitus, koronarer Herzerkrankung, Asthma/COPD und Brustkrebs. "Ob es durch die Programme gelingt, die Versorgung der Patienten tatsächlich zu verbessern, ist bisher nicht bekannt", so die Frankfurter Wissenschaftler. Ziel des Forschungsprojekts ist deshalb die Entwicklung eines Methodenhandbuchs für die Evaluation von DMP.

Mehr zum Thema

Triple-negatives Mammakarzinom

Toripalimab plus nab-Paclitaxel verzögert die Progression

Beobachtungsstudie aus England legt nahe

In den ersten Jahren nach Atypie-Diagnose kein erhöhtes Brustkrebsrisiko

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer