Teilerfolg für H.-pylori-Therapie als Schutz vor Ca

HONGKONG (mal). Eine erste prospektive und Placebo-kontrollierte Studie zum Effekt der Eradikation von H. pylori auf die Magenkrebs-Inzidenz hat nur teilweise die erhofften Ergebnisse gebracht. Zwar ist damit bei Menschen ohne präkanzeröse Magen-Läsionen die Magenkrebs-Häufigkeit signifikant geringer als ohne Therapie. Für die gesamte Studiengruppe, der auch Personen mit präkanzerösen Befunden angehörten, ergab sich jedoch kein signifikanter Therapieeffekt.

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In ihrer Studie haben Forscher um Dr. Benjamin Chun-Yu Wong aus Hongkong 817 Personen mit H.-pylori-Infektion maximal zwei Zyklen einer Eradikationstherapie unterzogen. Danach war bei 84 Prozent von ihnen der Keim nicht mehr nachweisbar. 813 Infizierte der Vergleichsgruppe bekamen Placebo. 642 Studienteilnehmer hatten zu Studienbeginn präkanzeröse Magen-Läsionen wie Metaplasien oder Dysplasien.

7,5 Jahre später hatten sieben Personen mit Eradikationstherapie (0,86 Prozent) und elf mit Placebo (1,35 Prozent) ein Magenkarzinom bekommen. Die nach Eradikationstherapie damit um 37 Prozent geringere Magenkrebs-Inzidenz war jedoch ein statistisch nicht signifikantes Ergebnis.

Für Patienten ohne präkanzeröse Läsionen zu Studienbeginn, ein sekundärer Endpunkt, stellten die Forscher aber fest, daß die Eradikationstherapie signifikant vor Magenkrebs schützte: Hier hatte kein Patient mit Eradikationstherapie Magenkrebs bekommen, mit Placebo war das jedoch bei sechs Personen der Fall (JAMA 291, 2004, 187).

Möglicherweise sei die Nachbeobachtungszeit in der Studie zu kurz gewesen, um auch bei Personen mit präkanzerösen Läsionen einen protektiven Effekt der Eradikationstherapie belegen zu können, so Wong und seine Kollegen.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kein Magenkeim - kein Krebs?

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