Leitartikel

Selbstmordgefahr durch Schmerzen?

Unerträgliche Schmerzen - schon das Adjektiv legt nahe, dass derjenige, den sie quälen, unbedingt ein Ende seiner Leiden wünscht. Oft wird vermutet, dass Schmerzen Menschen in den Suizid treiben. Doch harte Daten dazu sind rar.

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:
Eine Schmerzpumpe wird angelegt.

Eine Schmerzpumpe wird angelegt.

© Ernert, Uniklinikum, Schmerzambulanz, Heidelberg

Mit "SPAS 2013" war der berufspolitische Kongress des Berufsverbandes der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland (BVSD) überschrieben, der am Freitag und Samstag in Berlin getagt hat. Gewiss nicht spaßig war sein Thema: die Schmerzmedizin in Deutschland.

In vielen KV-Bereichen verschlechtere sich die Versorgung von Patienten mit chronischen Schmerzen, klagte der BVSD-Vorsitzende Professor Joachim Nadstawek in seinem Grußwort.

Schlecht ist aber nicht nur vielerorts die Versorgung, schlecht ist auch die Datenlage zur Schmerzmedizin. Die Deutsche Schmerzgesellschaft hat deshalb bereits einen "Schmerz-Appell" formuliert, mit dem ein Ausbau der Versorgungsforschung im Bereich Schmerz erreicht werden soll.

"Vernichtungsschmerz" und "Selbstmordschmerz"

"Wir brauchen solide Daten als Voraussetzung für eine gute und verbesserte Patientenversorgung", so die Initiatoren.

Solide Daten fehlen sogar, wo es um die schlimmste Form von Schmerzen geht, unerträgliche Schmerzen, die auch mit den Begriffen "Vernichtungsschmerz" oder "Selbstmordschmerz" belegt werden. Dass Patienten, die solche Qualen leiden, mitunter an Suizid denken, liegt nahe und gilt als wissenschaftlich gesichert. Aber setzen sie diese Gedanken auch um?

Forscher um Paul Nilges vom DRK-Schmerzzentrum Mainz haben diese Frage vor fünf Jahren untersucht und ihre Ergebnisse damals auf dem deutschen Schmerzkongress vorgestellt...

Jetzt gleich lesen ... Jetzt gleich lesen ...

Mehr zum Thema

Krankenkassen-Auswertung

Mehr Menschen in Hessen bekommen Migräne-Diagnose

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

ASCO-Jahrestagung

NSCLC: Lorlatinib überzeugte auch über fünf Jahre

ASCO-Jahrestagung

Brustkrebs-Prävention wird neu gedacht

Lesetipps
„Man kann viel tun, aber nicht zum Nulltarif!“, sagt Professor Nicola Buhlinger-Göpfarth zum Thema Hitzeschutz.

© Jens Schicke, Berlin

Interview mit Hausärzteverbands-Chefin

Nicola Buhlinger-Göpfarth: Das sollten Hausarztpraxen in Hitzewellen beachten

Wie wissenschaftlich fundiert ist die Arbeit mit Globuli? Die Autoren des Gastbeitrags verteidigen einen Beitrag zur Homöopathie gegen die Kritik von Schulmedizinern. (Symbolbild)

© Imagecreator / stock.adobe.com

Diskussion um Homöopathie

Wie valide sind die Aussagen des Systematic Reviews zur Homöopathie? Eine Replik