Charité-Ärzte ringen weiter um Therapie für Timoschenko

Berliner Ärzte haben in der Ukraine die Therapiechancen für die inhaftierte Ex-Regierungschefin Timoschenko untersucht. Ihre Tochter hofft weiter auf eine Behandlung in Deutschland.

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BERLIN/COTTBUS/KIEW (dpa). Deutsche Ärzte ringen weiter um eine Therapie für die ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko außerhalb des Straflagers.

Der Chef der Berliner Charité, Professor Karl Max Einhäupl, und der Leiter der Orthopädie des Universitätsklinikums, Professor Norbert Haas, sind nach einem Besuch in der Ukraine wieder in Berlin eingetroffen, wie Charité-Sprecherin Stefanie Winde am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa sagte.

Die Ärzte hatten in der ukrainischen Stadt Charkow, wo die Oppositionsführerin inhaftiert ist, die Therapiemöglichkeiten im Krankenhaus Nummer 5 begutachtet.

Tochter hofft auf Behandlung der Mutter in Deutschland

Timoschenkos Tochter Jewgenija sagte am Samstag in Cottbus, sie hoffe auf eine medizinische Behandlung ihrer Mutter in Deutschland. Diese sei in einem schwierigen und schlechten Gesundheitszustand und habe "unheimliche Schmerzen".

Dennoch werde ein weiteres Verfahren gegen ihre Mutter vorbereitet. Dort, wo sie inhaftiert sei, erhalte sie keine medizinische Hilfe.

Eine mögliche Verlegung ihrer Mutter in die Charkower Klinik nannte sie in der Zeitung "Bild am Sonntag" gefährlich, weil den Ärzten dort nicht zu trauen sei.

"Ich fürchte um das Leben meiner Mutter. In Deutschland würde sie gerettet." Den Ärzten in der Ukraine warf sie in der "B.Z." (Sonntag) vor, ihre Mutter falsch oder gar nicht behandelt zu haben.

Timoschenkos Zustand schlecht

Berliner Ärzte hatten Timoschenko im Februar im Straflager untersucht. Klinik-Chef Einhäupl sagte jetzt nach Angaben der Agentur Interfax nach dem Besuch in der Strafkolonie, dass Timoschenkos Zustand aus medizinischer Sicht keine Teilnahme an einem neuen Gerichtsverfahren zulasse.

Der Prozess wegen angeblicher Steuerhinterziehung und Veruntreuung soll am 19. April beginnen.

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