Umfrage

Uhrenumstellung geht den Deutschen auf den Zeiger

Das Vor-und-Zurück der Zeitumstellung nervt immer mehr Deutsche, so eine Umfrage. Hauptgründe: gesundheitliche Auswirkungen.

Veröffentlicht:
Wer hat an der Uhr gedreht? Wenn die EU-Kommission, wie geplant, die Zeitumstellung abschafft, muss bald niemand mehr halbjährlich seine Uhren umstellen.

Wer hat an der Uhr gedreht? Wenn die EU-Kommission, wie geplant, die Zeitumstellung abschafft, muss bald niemand mehr halbjährlich seine Uhren umstellen.

© Sonja Birkelbach / stock.adobe.com

HAMBURG/NEU-ISENBURG. Immer weniger Deutsche sprechen sich laut einer repräsentativen Umfrage für die Zeitumstellung aus. Forsa hat hierfür von September bis Oktober dieses Jahres 3521 Menschen im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit befragt. 17 Prozent waren laut einer DAK-Mitteilung pro Zeitumstellung (2017: 25 Prozent), 80 Prozent dagegen (letztes Jahr: 72 Prozent) – und fast jeder Zweite möchte ersatzweise die dauerhafte Sommerzeit.

Weitere Befragungsergebnisse: 28 Prozent der Antwortgeber führten gesundheitliche Gründe für eine Einführung der permanenten Sommerzeit an. So leiden den Angaben zufolge mehr als drei Viertel unter Müdigkeit oder einem Schlappheitsgefühl durch die Zeitumstellung. Fast zwei Drittel gaben Schlafprobleme infolge des Zeitwechselns an, vier von zehn konnten sich schlechter konzentrieren. Jeder Elfte meint sogar, depressive Verstimmungen durch die Uhrenumstellung zu erleiden.

Ein Chronobiologe sieht dagegen erhebliche gesundheitliche Verschlechterungen, ginge die Winterzeit verloren. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin plädiert für eine dauerhafte Winterzeit.

Unklarheit über EU-weite Zeitzone

"Die Abschaffung der Zeitumstellung ist richtig und wichtig", so DAK-Vorstandschef Andreas Storm zur Umfrage. Und er erklärt weiter: "Zahlreiche Menschen leiden unter dem ständigen Wechsel."

In der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt – auf die Normalzeit, sprich Winterzeit. Nächsten März soll noch einmal in der gesamten EU auf Sommerzeit umgestellt werden. Geht es nach der EU sollen die einzelnen Länder dann selbst entscheiden, ob sie im Oktober 2019 zur Winterzeit wechseln oder die Sommerzeit permanent behalten.

Das stößt wiederum den Forsa-Befragten sauer auf: 68 Prozent wollen eine gemeinsame Position aller Länder zur Zeitumstellung. (ajo)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kommentar: Dumm oder krank?

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis

Verbändeanhörung im Ministerium

Lauterbach will mit Klinikreform endlich ins Kabinett

Registerstudie aus der Schweiz

Schlaganfallrisiko nach TAVI bis zu zwei Jahre erhöht

Lesetipps
Die Allianz Chronisch Seltener Erkrankungen warnt, die geplante Klinikreform bilde die besondere Situation für die Behandlung von Menschen mit seltenen Erkrankungen nicht ausreichend ab.

© Frank Molter / dpa

Sieben-Punkte-Papier mit Forderungen

ACHSE beklagt: Seltene Erkrankungen bei Klinikreform nicht berücksichtigt

Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung