Mit zwei Wirkstoffen hin zu idealen LDL-Werten

STOCKHOLM (sko). "Es sind immer wieder die gleichen Kurven: Je stärker die Reduktion des LDL-Cholesterins, desto geringer die Rate an kardiovaskulären Ereignissen." Dieses Fazit zieht Professor Christopher Cannon vom Women's Hospital in Boston aus den großen Lipid-Studien. Doch trotz dieser Erkenntnis sind nur wenige Patienten optimal eingestellt.

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Inzwischen liegt der Zielwert für das Cholesterin bei Hochrisikopatienten unter 100 mg/dl. Daran erinnerte Cannon beim europäischen Kardiologen-Kongreß in Stockholm. Von solch einem Wert können viele nur träumen: "Schätzungsweise 60 Prozent der Patienten mit einer Lipid-senkenden Therapie erreichen ihren Zielwert nicht", sagte Professor David Wood vom Imperial College in London in Großbritannien.

Dies ist ein Ergebnis der REALITY-Studie, die Wood bei einem Satellitensymposium der Unternehmen MSD und Essex Pharma vorstellte. In dieser Studie wurden die Daten mehr als 58 000 Patienten, die eine Lipid-senkende Therapie erhalten hatten, über einen Zeitraum von 15 Monaten erfaßt (wie berichtet). Es zeigte sich, daß zwar die meisten Patienten initial ein Statin erhalten hatten (knapp 90 Prozent). Jedoch nur bei 16 Prozent der Patienten wurde die Dosis bei unzureichender Lipid-Senkung gesteigert oder das Statin gewechselt, wie Wood berichtete.

Um eine effektive Cholesterinreduktion zu bewirken, benötigen die Patienten eine intensivere Therapie - zum Beispiel durch die Hemmung der Cholesterinsynthese mit einem Statin, kombiniert mit der Hemmung der intestinalen Cholesterinresorption mit Ezetimib (Ezetrol®). Mit Hilfe dieses dualen Wirkprinzips erreichen 70 Prozent der Patienten einen LDL-Wert unter 100 mg/dl, wie Professor Klaus von Bergmann von der Universität Bonn berichtete.

Von Bergmann stellte Ergebnisse einer kleinen Studie vor, in der LDL durch die Kombination von 10 mg Ezetimib mit 20 mg Simvastatin um über 50 Prozent gesenkt werden konnte.

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