Praxis bestätigt Nutzen strikter LDL-Senkung

PRAG (ob). Die in Leitlinien ausgesprochene Empfehlung, das LDL-Cholesterin bei KHK-Patienten auf definierte Zielwerte zu senken, wird noch nicht konsequent genug in die Tat umgesetzt. Dabei läßt sich inzwischen auch mit Erfahrungen aus der täglichen Praxis belegen, daß das Erreichen dieser Zielwerte von Vorteil für die Patienten ist, betonte Professor Alberico Catapano aus Mailand.

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Catapano berief sich dabei auf Daten des REALITY-Programms. Dieses Programm besteht aus einer Reihe von Untersuchungen bei insgesamt knapp 60  000 mit Lipidsenkern behandelten Patienten in neun europäischen Ländern. Ziel ist, ein möglichst genaues Bild von der Realität der Lipidtherapie im Praxisalltag zu erstellen.

Als Teil dieses Programms sind in Schweden die Daten von 9789 Patienten, die in der Zeit zwischen 1993 und 2003 eine lipidsenkende Therapie verordnet bekamen, ausgewertet worden. Durch Behandlung mit Statinen konnte das LDL-Cholesterin im Schnitt um 31 Prozent gesenkt werden, berichtete Catapano auf einem von MSD und Essex Pharma veranstalteten Symposium beim Kongreß der Europäischen Atherosklerose-Gesellschaft in Prag.

Allerdings lagen nach drei Monaten nur 28 Prozent aller Patienten mit ihren Cholesterinwerten im therapeutischen Zielbereich. Im Vergleich zur Mehrheit der Patienten, bei denen die Lipidzielwerte nicht erreicht wurden, war die Minderheit der leitlinienkonform behandelten Patienten klar im Vorteil: Bei ihnen war Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse signifikant um 24 Prozent niedriger.

Im deutschen Arm des REALITY-Programms kam nach in Prag vorgestellten Daten man zu einem ähnlichen Ergebnis. Dabei wurden retrospektiv die Daten von 603 Patienten mit manifester KHK analysiert, die aus 62 nach Zufallsprinzip ausgewählten Praxen von Allgemeinmedizinern oder Kardiologen stammten.

Diejenigen Patienten, die in den ersten sechs Monaten nach Beginn einer lipidsenkenden Therapie (zu 98 Prozent Statine) die Zielwerte (LDL-Cholesterin < 100 mg/dl) erreichten, hatten in der Folge ein signifikant niedrigeres Risiko, wegen kardiovaskulärer Komplikationen in einem Krankenhaus behandelt werden zu müssen.

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