Kommentar
Der lange Weg zur besseren Versorgung
Verkrustetes Denken aufbrechen, aufeinander zugehen, Dissens beim Namen nennen, Vertrauen aufbauen, gemeinsame Ziele definieren: Die drei großen Schmerz-Fachgesellschaften haben beim Schmerztag in Frankfurt deutlich gemacht, dass ein Neuanfang nach jahrelangem Streit möglicht ist.
Viele der Gräben waren gar nicht inhaltlich begründet, sondern hatten ganz viel mit emotionalen Verwerfungen zu tun. Doch jetzt geht‘s ans Eingemachte, jetzt erst beginnt die eigentliche Arbeit. Die umstrittene Einführung des Facharztes für Schmerztherapie etwa und die damit verknüpfte Frage der Bedarfsplanung sind längst nicht vom Tisch.
Und es geht um den Ärztenachwuchs, der fehlt, weil das Fach Schmerz offenbar nicht attraktiv genug scheint.
"Wir sind nicht die Drei von der Tankstelle", stellte der neu gewählte DSG-Präsident Horlemann in Frankfurt klar. Zur Erinnerung: Im Tankstellen-Filmklassiker von 1930 geht es um drei gute alte Freunde, die eines gemeinsam haben: Sie halten nichts von Arbeit. Das wird man den drei Schmerzpräsidenten garantiert nicht vorwerfen können.
Sie werden sich fleißig – und es bleibt zu hoffen gemeinsam – den komplexen Herausforderungen für eine bessere Versorgung von Schmerzpatienten stellen. Ob allerdings am Ende erfolgreich – das wird sich erst noch zeigen müssen.
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