Grippeimpfung

Niedersachsens KV empfiehlt Triage

Veröffentlicht:

HANNOVER. Die KV Niedersachsen will den impfenden Ärzten im Land wegen des Mangels an Impfstoffen empfehlen, bei der Grippeschutzimpfung zu triagieren. „Wir werden empfehlen, dass zunächst nach Stiko-Empfehlung geimpft wird“, sagte der Sprecher KVN, Detlef Haffke, der „Ärzte Zeitung“.

Zwar wurde in Niedersachsen ausreichend Impfstoff bestellt. Aber manche Praxis habe früh und viel bestellt, andere spät und weniger. Inzwischen sei einer der drei Hersteller, die den Markt in Niedersachsen beliefern, für diese Saison ausverkauft. Die Folgen: Volle Kühlschränke bei dem einen Hausarzt, leere Regale beim Nachbar-Kollegen.

Bereits im Mai dieses Jahres habe die KVN alle Mitglieder gebeten, sich zunächst mit Impfstoff für einen Monat zu versorgen und erst dann weiteren Impfstoff zu bestellen, um den Bedarf besser abschätzen zu können. Die Bitte wurde offenbar nicht erhört. Auch ein Impf-Gipfel, zu dem dem die KVN in der vergangenen Woche eingeladen hatte, brachte keine Lösung des Problems.

Nun wollen sich Kassen, Hersteller, Apothekerkammer, Apothekerverband und die KVN im Januar erneut zusammensetzen. „Wir wollen vor allem vermeiden, dass unsere Mitglieder, die zu viel Impfstoff geordert haben und nicht alles verimpfen konnten, am Schluss von den Krankenkassen regressiert werden“, sagte Haffke. Die KVN favorisiert die zentrale Bestellung und Verteilung der Grippe-Impfstoffe. „Wie das logistisch und organisatorisch funktionieren könnte, ist Gegenstand der Beratungen auf dem Treffen“, sagte Haffke.

Vom Schritt des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU), untereinander aufgrund des Impfstoffmangels die Abgabe von Impfstoffen der Praxen zuzulassen, hält die KVN wenig. Haffke: „Die KV Niedersachsen hat Zweifel an der die Praktikabilität der Spahn-Vorschläge.“ (cben)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

ASCO-Jahrestagung

NSCLC: Lorlatinib überzeugte auch über fünf Jahre

Interview mit Hausärzteverbands-Chefin

Nicola Buhlinger-Göpfarth: Das sollten Hausarztpraxen in Hitzewellen beachten

Gastbeitrag

Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D: Viel hilft nicht immer viel

Lesetipps
Wie wissenschaftlich fundiert ist die Arbeit mit Globuli? Die Autoren des Gastbeitrags verteidigen einen Beitrag zur Homöopathie gegen die Kritik von Schulmedizinern. (Symbolbild)

© Imagecreator / stock.adobe.com

Diskussion um Homöopathie

Wie valide sind die Aussagen des Systematic Reviews zur Homöopathie? Eine Replik

Die Ergebnisse der Untersuchung sprechen insgesamt für die hohe Qualität und nachhaltige Wirksamkeit der HZV. Gerade in Ländern, die zwar über eine funktionierende hausärztliche Betreuung verfügen, aber keine speziellen Programme für chronische Erkrankungen haben, könnte das Modell den Bedarf an strukturierter und vernetzter Versorgung decken.

© yta / stock.adobe.com

Chronische Erkrankungen

Bei Diabetes lohnt sich die hausarztzentrierte Versorgung

Prinzipiell folge aus REDUCE-AMI, so Prof. Dr. Michael Böhm, dass bei Infarktpatienten mit erhaltener Pumpfunktion keine Betablocker mehr gegeben werden müssten. Das gelte, sofern es keinen anderen Grund für Betablocker gebe, konkret tachykardes Vorhofflimmern oder anhaltende Angina.

© shidlovski / stock.adobe.com

Nach der REDUCE-AMI-Studie

Bye-bye für Betablocker nach Herzinfarkt?