Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick besonders betroffen

In etlichen Berliner Bezirken fehlen immer mehr Hausärzte

In Berlin mangelt es an Ärzten. Vor allem bei den Hausärzten bleiben Stellen unbesetzt. Einige Bezirke sind davon besonders betroffen.

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Berlin. Zahlreiche Arztstellen in Berlin sind nach Angaben der KV Berlin unbesetzt. Insbesondere in Hausarztpraxen herrscht demzufolge ein Ärztemangel. Betroffen seien vor allem die Bezirke Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg mit aktuell 86 freien Sitzen, sowie Treptow-Köpenick mit 42 freien Niederlassungsmöglichkeiten, teilte Sprecherin Laura Vele der Deutschen Presse-Agentur mit.

Zuletzt lag der Versorgungsgrad in diesen Bezirken unter 100 Prozent (Stand: Juni 2023). Auch in Spandau und Reinickendorf lag er knapp darunter. Von einer Unterversorgung spricht man bei Hausärzten, wenn der Versorgungsgrad unter 75 Prozent liegt. „Davon sind wir zum Glück etwas entfernt“, sagte Vele. Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zufolge gab es 2023 in Berlin im Schnitt 73 Hausärzte pro 100.000 Einwohner.

Auch in einigen Facharztgruppen gibt den Angaben zufolge einen Mangel. Bei Kinder- und Jugendärzten seien in Berlin derzeit 25 Sitze unbesetzt, bei Frauenärzten acht. Ende Mai sollen nach Angaben neue Zahlen veröffentlicht werden. Weil viele Ärztinnen und Ärzte kurz vor der Rente stehen, könnte sich die Situation in den kommenden Jahren nach Angaben von Vele verschärfen.

Obergrenzen bei der Vergütung sollen entfallen

Deutschlandweit ist der Anteil der Über-60-Jährigen mit 37 Prozent bei Hausärzten besonders hoch. Vergangene Woche wurden Gesetzespläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf den Weg gebracht, die für bessere Bedingungen in den Praxen sorgen und das Praxisnetz mit Blick auf nahe Ruhestandswellen erhalten sollen. Dem Entwurf zufolge sollen für Hausärzte – wie schon bei Kinderärzten – sonst übliche Obergrenzen bei der Vergütung aufgehoben werden. Das bedeutet, dass sie Mehrarbeit sicher honoriert bekommen, auch wenn das Budget ausgeschöpft ist.

„Das Vorhaben, die hausärztlichen Leistungen zu entbudgetieren, begrüßen wir sehr“, sagte Vele. Es sei eine Form der Wertschätzung für die tägliche Arbeit der Hausärzte. (dpa)

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