Pädiater-Praxiskosten höher als angenommen
BAD ORB (ras). Die Praxiskosten der 5674 Vertragsärzte in der Kinder- und Jugendmedizin sind offenbar deutlich höher, als bisher angenommen worden ist.
Veröffentlicht:Dies geht aus neuen Zahlen des Instituts des Bewertungsausschusses (Inba) hervor, die gestern beim Herbst-Kongress der Kinder- und Jugendärzte in Bad Orb erstmals veröffentlicht worden sind.
Danach liegen im Schnitt die Gesamtkosten der Praxis eines Kinder- und Jugendarztes pro Jahr bei 125 541 Euro. Dies sind gut 12 000 Euro mehr als bisher im Standardbewertungssystem des EBM angenommen worden ist. Besonders eklatant ist der Unterschied bei den fachärztlichen Kinder- und Jugendärzten, bei denen Kosten in Höhe von 135 000 Euro errechnet worden sind. Angesichts einer solchen Kostenbelastung blieben bei einem Durchschnittsumsatz von 205 000 Euro pro Vertragsarzt lediglich 70 000 Euro vor Steuern übrig, stellte Dr. Roland Ulmer, Honorarexperte im Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), fest.
Die Daten basieren auf einer vom Bundesgesundheitsministerium veranlassten Umfrage des Inba, an der sich 25 Prozent aller niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte beteiligt haben. Mit Hilfe dieser Daten sollen Gebührenordnungspositionen und Sachkostenpauschalen im EBM angepasst werden. BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann forderte in Bad Orb eine rasche Honoraranpassung und vor allem eine Modifikation des Kapitels Pädiatrie, in dem die höheren Kosten mit einfließen müssten.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Signale deuten auf Kooperation
Lesen Sie dazu auch: Kinderärzte sollen direkt behandeln können