100 000 Pflegebedürftige haben Anspruch auf Zusatzleistungen

SCHWERIN (di). Jeder dritte Pflegebedürftige hat Anspruch auf die neuen Zusatzleistungen für Demenzkranke. Dies zeigt eine Statistik des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK).

Veröffentlicht:

Die Zusatzleistungen sind für Pflegebedürftige mit einem "erheblichen allgemeinen Betreuungsbedarf" gedacht. Dies sind dementiell erkrankte oder gerontopsychiatrisch eingeschränkte Menschen. Das seit Juli geltende Gesetz sieht vor, dass auch Menschen, die noch nicht die Voraussetzungen für Pflegestufe 1 erfüllen, die Leistungen erhalten können.

Der MDK hat inzwischen alle 315 000 Anträge, die im dritten Quartal bundesweit auf Pflegeleistungen gestellt wurden, ausgewertet. Danach können rund 100 000 Menschen Zusatzleistungen bekommen. Dabei zeichnet sich der Trend ab, dass der Anteil der Anspruchsberechtigten mit der Pflegestufe steigt.

Von den Schwerstpflegebedürftigen in Stufe 3 hat jeder Zweite zusätzlich zu seinem Pflegebedarf in der Grundpflege einen allgemeinen Betreuungsbedarf aufgrund einer dementiellen Erkrankung. In Pflegestufe 2 sind dies noch 37 Prozent, in Stufe 1 25 Prozent. Nach Angaben des MDK Mecklenburg-Vorpommern kommen außerdem neun Prozent der Hilfsbedürftigen ohne Pflegestufe für die Zusatzleistungen in Frage.

Der MDK empfiehlt in seinen Gutachten, ob die Zusatzleistungen auf den Grundbetrag von 100 Euro beschränkt bleiben oder ob ein erhöhter Betreuungsbedarf von 200 Euro monatlich notwenig ist. 49 Prozent der Empfänger erhalten nach MDK-Angaben die erhöhte Pauschale. Dort gilt: Je höher die Pflegestufe, desto größer der Anteil von Empfängern mit höherer Betreuungspauschale. Mit den Zusatzleistungen sollen vor allem pflegende Angehörige entlastet werden. Die bewilligten Mittel können für qualitätsgesicherte Betreuungsangebote genutzt werden.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration des von Morbus Crohn betroffenen Darms eines Mannes.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Sicherheit und Wirksamkeit

CED: Hohe Persistenz mit modernen Therapeutika

Viele Diabetes-Patienten haben eine begleitende Depression, die wiederum die Prognose des Diabetes verschlechtern kann. Patienten mit Diabetes auf Depressionen zu screenen und gegebenenfalls zu therapieren, kann diesen Teufelskreis durchbrechen. (Symbolbild)

© AlexanderNovikov / stock.adobe.com

Eine gefährliche Kombination

Diabetes und Depressionen gehen oft Hand in Hand

Zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines Diabetes gehören Neuropathien.

© Prasanth / stock.adobe.com

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie