Kommentar

Söders kluger Schachzug

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:

Eines kann man Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder nicht vorhalten: Dass er kein Gespür habe für taktisch kluge Schachzüge. Allein seine Ankündigung, im Freistaat den Weg für eine Pflegekammer frei zu machen, beschert ihm Jubelstürme bei Pflegekräften. Tenor: Endlich mal ein Politiker, der unser Anliegen aufgreift!

Ob Söder tatsächlich etwas an der ideellen Aufwertung des Pflegeberufs durch dessen Verkammerung liegt, ist schwer zu ermitteln. Fakt ist: Der CSU Mann hat ein wichtiges Signal gesetzt. Denn was Ärzten, Apotheken, Psychotherapeuten zusteht, darf der größten Berufsgruppe im Gesundheitswesen nicht verwehrt bleiben. Eine Kammer mag ein Relikt sein, aber solange es nichts anderes gibt, um Berufsinteressen schlagfertig zu bündeln, ist die Kammer die Organisationsform der Wahl.

Der Bundesgesundheitsminister wird sich ärgern, dass er das Thema Pflegekammer nicht zu seinem gemacht und stattdessen auf die Zuständigkeit der Länder verwiesen hat. Zumindest atmosphärisch hätte Rösler das Thema voranbringen und so kräftig Punkte sammeln können. Mehr Punkte womöglich, als ihm der sich dahin ziehende "Pflegedialog" bringt, bei dem bislang vor allem eines herausgekommen ist: gute Absichten.

Lesen Sie dazu auch: Söder punktet bei Pflege und bringt Rösler in Verlegenheit

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