Kommentar

Die 115 – stiller Pflegeservice

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Hunderttausende mehr Menschen als bisher erhalten Pflegeleistungen, und über 1,1 Millionen Menschen sind nach dem neuen Verfahren begutachtet worden. Eine stolze Bilanz, die der Medizinische Dienst der Krankenkassen zehn Monate nach Inkrafttreten der Pflegestärkungsgesetze präsentiert. Dennoch gibt es immer wieder Fragen, wer, wann, welche Ansprüche auf Leistungen zur Pflege hat. Kommunen und Gemeinden sind hier nicht selten überfordert – vor allem dann, wenn SGB XI und SGB XII miteinander kollidieren, etwa bei niedrigschwelligen Betreuungsangeboten, Angeboten zur Entlastung Pflegender und zur Entlastung im Alltag (kleine Haushaltshilfe). Werden die Leistungen noch bezahlt? Springen die Sozialämter ein? Was passiert, wenn der MDK keine Pflegestufe feststellt?

Fragen, die neuerdings auch über die Bürger-Rufnummer 115 beantwortet werden sollen. Darüber hat das Bundesinnenministerium vor einer Woche informiert. Von praktisch gelebter Bürgernähe war die Rede, ebenso wie von intelligenter Vernetzung von Kommunen, Ländern und Bund. Toll! Hand aufs Herz: Kannten Sie die Nummer? Ich nicht.

Schade, wenn solche Angebote mit so wenig Power präsentiert werden. Bleibt zu hoffen, dass die Telefon-Drähte jetzt glühen.

Lesen Sie dazu auch: MDK-Daten: Pflegezahlen schnellen in die Höhe

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen