Hamburger Drogensurvey
Weniger Nikotin, mehr Cannabis
Doppelt so viele Kiffer wie im Bundesdurchschnitt: Dieses Ergebnis präsentiert der Drogensurvey für Hamburg. Die Gesundheitssenatorin kündigt an, jede Form von Verharmlosung zu bekämpfen.
Veröffentlicht:HAMBURG. Alkohol bleibt das am häufigsten konsumierte Suchtmittel, die Zahl der Raucher geht zurück und bei Cannabis steigt die Zahl der Konsumenten in der mittleren Altersschicht deutlich.
Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des epidemiologischen Suchtsurveys, den Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) in Hamburg für die Hansestadt präsentiert hat.
Als Konsequenz aus den Ergebnissen kündigte Prüfer-Storcks an, "jeglichen Verharmlosungsdebatten" durch Prävention entgegenzuwirken. Insbesondere bei Jüngeren sieht sie Erfolge von Aufklärung und Präventionsarbeit. Erwachsene erinnerte sie an deren Vorbildfunktion.
Drei Viertel trinken Alkohol
Laut Survey trinken 75 Prozent der Erwachsenen in der Hansestadt Alkohol. 18 Prozent überschreiten die von der WHO gesetzten Grenzwerte und verhalten sich damit gesundheitsschädigend. 39 Prozent verzeichnen mindestens einmal im Monat eine Episode des Rauschtrinkens. Die stärksten Zuwächse dieses Verhaltens gibt es bei den 25- bis 39-Jährigen.
26 Prozent der Frauen und 31 Prozent der Männer in Hamburg rauchen. Im Vergleich zur Erhebung in 2009 verzeichnet die Hansestadt einen Rückgang um vier Prozent bei den Frauen und um fünf Prozent bei den Männern.
Den höchsten Rückgang gab es in der Altersgruppe der 18-bis 24- Jährigen: Hier sank der Anteil der Raucher von 37 auf 20 Prozent.
Der Konsum von Cannabis lag mit 14 Prozent doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Hierbei spielt laut Angaben der Gesundheitsbehörde die Verfügbarkeit in einer Großstadt die entscheidende Rolle.
Auffällig ist der Anstieg in der Altersgruppe der 25- bis 39-Jährigen von elf auf 18 Prozent gegenüber 2009. In anderen Altersgruppen stagniert der Konsum, bei Minderjährigen geht er zurück.
Auch beim Konsum von anderen illegalen Drogen zeigt Hamburg höhere Konsumwerte – ähnlich wie andere Großstädte. Leicht rückgängig ist der Konsum von Heroin, leicht zugenommen hat der von Amphetaminen, Kokain und Ecstasy. (di)