Prävention

Konzepte gegen sexuellen Missbrauch greifen oft nicht

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HEILBRONN. Verpflichtende Konzepte zum Schutz vor sexuellem Missbrauch in Kindergärten finden nach Einschätzung des Deutschen Kinderschutzbundes zu wenig Beachtung.

"Man muss grundsätzlich weg von dem Gedanken ,Bei uns passiert sowas nicht‘, weil es leider überall passieren kann", sagte Vize-Präsident Christian Zainhofer in Heilbronn.

Dort steht von Montag an der Ex-Leiter eines evangelischen Kindergartens wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Schulkindes vor Gericht.

Ein Kindergarten sei ein Ort, an dem sich Kinder sicher fühlen sollten, sagte Zainhofer. Ist ein Kindergarten von Missbrauchstaten betroffen, sei das daher besonders erschreckend.

Umso wichtiger sei Prävention. "Jede Einrichtung und auch Sportvereine brauchen eine Risikoanalyse und ein Schutzkonzept, wie solche Übergriffe verhindert werden können."

Dies sei gesetzlich vorgeschrieben, ergänzte die stellvertretende Geschäftsführerin Martina Huxoll-von Ahn: "Sowas muss aber auch gelebt werden." Zu oft würden Konzepte allerdings nicht beachtet. Als dramatisch bezeichneten die Experten die Geschichte des Falls in Heilbronn.

Vom Erwischen des Mannes mit Kinderpornos bis zu seiner Absetzung im Kindergarten vergingen demnach zwei Jahre.

Wie wichtig eine umfassendere Prävention wäre, zeigte 2017 eine Studie der Universität Ulm, derzufolge fast jeder siebte Bundesbürger als Kind sexuellen Missbrauch erfahren hat. (dpa/aze)

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