Arbeitsschutz

Digitalisierung und Demografie sind Treiber

Der Arbeitsschutz von morgen muss nicht nur arbeitsunmittelbare Faktoren berücksichtigen, sondern zunehmend auch Fehlernährung & Co, so eine Analyse.

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BERLIN. Arbeitsverdichtung, demografischer Wandel und Digitalisierung sind die dringlichsten Themen, wenn es um den Arbeitsschutz der Zukunft geht, wie die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) kürzlich in Berlin mitteilte.

Sie stützt sich dabei auf eine groß angelegte Befragung des DGUV-Instituts für Arbeitsschutz der (IFA) von 400 Arbeitsschutzfachleuten der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen unter dem Titel "Der Mensch im Mittelpunkt. Prioritäten für den Arbeitsschutz von morgen".

"Wir wollen mit Hilfe dieses Instruments aktiv werden, bevor uns Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und gesundheitliche Beschwerden unmissverständlich zu verstehen geben, dass es da ein neues Problem gibt", verdeutlichte Professor Dietmar Reinert, Projektleiter und Direktor des IFA. Seien die Folgen des Wandels ermittelt, könnten auch im Unternehmensalltag entsprechende Prioritäten in der Prävention gesetzt werden, wie er verdeutlichte.

Herausforderung für Arbeitsschutz

Ein weiteres Ergebnis der Erhebung: Auch nicht arbeitsbezogene Gesundheitsthemen wie falsche Ernährung und bewegungsarmes Freizeitverhalten betreffen die Arbeitsfähigkeit der Erwerbstätigen erheblich und fordern den Arbeitsschutz heraus. Selbiges dürfte eins zu eins auch für die betriebsmedizinische Versorgung in den Unternehmen zutreffen.

Für die aktuelle Auswertung haben die Aufsichtspersonen laut IFA 93 Entwicklungen und deren Relevanz für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit bewertet. Die anschließende Auswertung im IFA sei durch Literaturrecherchen zu Risiken und praktischen Schutzmaßnahmen ergänzt worden.

"Nun wissen wir zum ersten Mal verbindlich und wissenschaftlich fundiert, welche Themen allen Unfallversicherungsträgern gleichermaßen unter den Nägeln brennen und damit das Gros der Beschäftigten betreffen", zog Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer der DGUV, Bilanz.

Keine große Überraschung

Dass Themen wie Arbeitsverdichtung, alternde Belegschaften und zunehmende Digitalisierung genannt wurden, sei keine große Überraschung. "Dass wir aber unter den Top 10 alte Bekannte wie Lärm haben, durchaus. Und dass unsere Mitglieder auch Handlungsbedarf in Bereichen sehen, auf die die Unfallversicherung keinen direkten Einfluss hat, nämlich Ernährung und Freizeitverhalten", ergänzte Breuer.

Die zehn Top-Trends, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten besonders beeinträchtigen können, und die dafür vom IFA empfohlenen Präventionsmaßnahmen bilden die Grundlage für konkrete DGUV-Aktionen.

Projektchef Reinert: "Wir haben bereits eine Reihe von Forschungsthemen aus dem Risikoobservatorium in unsere Forschungsförderung eingebracht, wie die Verbesserung des Arbeitsschutzes an mobilen Arbeitsplätzen, wie man bei der Büroarbeit zu mehr Bewegung kommen kann oder wo sich Datenbrillen sinnvoll und ergonomisch bei der Arbeit nutzen lassen." Auch bei Aus- und Weiterbildungen orientiere man sich an den Ergebnissen. (maw)

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