Dresdner Uniklinik stellt IQM-Zahlen ins Internet
DRESDEN (eb). Das Universitätsklinikum Dresden hat seine Daten zur Behandlungsqualität online gestellt. Die Daten sind im vergangenen Jahr im Rahmen der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) an 92 Krankenhäusern erhoben worden. Die Uniklinik Dresden gehört zu den Gründungsmitgliedern dieser Initiative. Die Basis der online gestellten Werte bilden die von den Krankenkassen überprüften Abrechnungsdaten.
Professor Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand der Uniklinik Dresden, verwies bei der Präsentation der Daten zunächst auf die positiven Aspekte: Bei der Entfernung des Enddarms bei Krebspatienten lag die Sterblichkeitsrate bei 1,8 Prozent, im IQM-Schnitt dagegen bei 3,4 Prozent. Aus einigen Werten lasse sich jedoch "auch Handlungsbedarf ablesen". So lagen die Todesfälle bei Herzinsuffizienz mit 15,6 Prozent ebenfalls deutlich über dem Schnitt von 8,4 Prozent. Das Klinikum will nun die Ursachen der Überschreitungen analysieren.
Ein anderer Bereich zeigt nach Angaben der Uniklinik, wie wichtig die Zahl der Fälle für derartige Qualitätsdaten ist: Die IQM-Zahlen der Dresdner Uniklinik ergaben demnach für 2009 auch eine doppelt so hohe Sterblichkeitsrate bei Patienten mit Herzinfarktdiagnose wie im Durchschnitt anderer Kliniken. So lag die Rate bei 21,3 Prozent, im Klinikschnitt dagegen bei 9,5 Prozent. Bei der Ergebnisinterpretation sei jedoch die geringe Fallzahl (47) zu beachten. Die Klinik hat keine eigene Abteilung, in der Herzinfarktpatienten betreut werden. Diese Patienten würden in der Regel gleich ins Herzzentrum weitergeleitet. Bei einer so niedrigen Fallzahl schlage ein einzelner Todesfall sich überproportional in der Mortalitätsrate nieder.