Uniklinik Heidelberg

Richtfest für Laborgebäude

Neubau für die Spitzenforschung: Ab 2014 sollen in einem über 17 Millionen teuren Großlabor an der Uniklinik Heidelberg angeborene Stoffwechselkrankheiten und Herzmuskelleiden erforscht werden. Jetzt wurde das Richtfest gefeiert.

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Illustration: Neubau des "Dietmar-Hopp-Stoffwechselzentrums/Analysezentrum III".

Illustration: Neubau des "Dietmar-Hopp-Stoffwechselzentrums/Analysezentrum III".

© Universitätsklinikum Heidelberg

HEIDELBERG. Nach wenigen Monaten Bauzeit wurde schon Richtfest gefeiert. Das Universitätsklinikum Heidelberg erhält ein großzügiges Laborgebäude mit 2500 Quadratmeter Nutzfläche auf dem Uni-Campus.

Dort werden ab kommendem Jahr Diagnostik und Erforschung von angeborenen Stoffwechselerkrankungen "europaweit auf höchstem Niveau betrieben", wie die Universität dazu mitteilt. Ein Trakt des Gebäudes ist für die genetische Erforschung von Herzmuskelkrankheiten vorgesehen.

Der Neubau wird von der Dietmar Hopp Stiftung mit neun Millionen und der Klaus Tschira Stiftung mit 5,9 Millionen Euro unterstützt. Die Gesamtbaukosten betragen 17,6 Millionen Euro. Beide Mäzene gehörten zu den Gründern des Software-Unternehmens SAP in Walldorf.

Im Dietmar Hopp-Stoffwechselzentrum werden nach Inbetriebnahme des Großlabors Blutproben von rund 150.000 Neugeborenen aus dem In- und Ausland pro Jahr gescreent und über 50.000 für Forschungszwecke analysiert. "Die Konstellation ist europaweit einzigartig", freut sich Klinikdirektor Professor Georg Hoffmann.

Institut setzt auf individuelle Kardiologie

Durch engere Zusammenarbeit der bislang getrennten Labore und der Bündelung von Technik und Logistik an einem Ort, erwartet Klinikdirektor Professor Guido Adler weitere Fortschritte bei Forschung und Diagnostik angeborener Stoffwechselerkrankungen.

Ein Stockwerk des dreistöckigen Laborgebäudes bietet zudem 750 Quadratmeter Laborfläche für hochmoderne kardiologische interdisziplinäre Grundlagenforschung.

Im "Klaus Tschira Institute for Integrative Computational Cardiology" werden Mediziner, Molekularbiologen, Bioinformatiker und Mathematiker gemeinsam die genetischen Grundlagen der Herzmuskelerkrankung erforschen.

Ziel ist es, eine individuellere Therapie für Patienten mit Herzmuskelerkrankungen auf der Kenntnis ihres Erbguts zu entwickeln. Die Errichtung dieses Instituts, das der Abteilung Kardiologie, Angiologie und Pneumologie der Medizinischen Uniklinik angegliedert ist, wird von der Klaus Tschira Stiftung unterstützt.

Die Dietmar Hopp Stiftung wurde 1995 für gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Sport, Medizin, Soziales und Bildung gegründet. Seit ihrer Gründung hat die Privatstiftung 330 Millionen Euro ausgeschüttet, darunter auch viele Projekte am Heidelberger Universitätsklinikum.

Die Klaus Tschira Stiftung - ebenfalls 1995 gegründet - fördert Projekte aus dem Bereich der Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik. (bd)

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