Tipps für die Arzthelferin

Wer Lob erfährt, steckt Kritik besser weg

Stimmt grundsätzlich die Chemie im Team, ist auch die Bereitschaft größer, sich Kritik vorbehaltslos anzuhören.

Von Theresia Wölker Veröffentlicht:
Ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Kritik und Lob ist entscheidend für gutes Teamwork.

Ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Kritik und Lob ist entscheidend für gutes Teamwork.

© Aletia / shutterstock.com

Eine gute Interaktion im Team gibt neben der klaren Zielorientierung die eigentliche Motivation zum Handeln. Da gute Beziehungen zwischen Menschen nicht vom Himmel fallen, müssen sie entwickelt und kontinuierlich gepflegt werden, um so die Zielerreichung in der Praxis überhaupt erst zu ermöglichen.

Deshalb ist die Teamentwicklung als begleitender Prozess zum Qualitätsmanagement (QM) so außerordentlich wichtig.

Dazu gehören die klassischen Bausteine des QM (wie Stellenbeschreibungen, regelmäßige Briefings und Teambesprechungen, Zielvereinbarungsgespräche, schriftliche Leistungsbeurteilungen), ebenso wie feste Rituale und interne Standards, die Klarheit und Struktur geben und die Beziehungen untereinander fördern.

Leistungen mehr würdigen, dann wird Kritik eher angenommen

Menschen lernen und ändern ihr Verhalten, in dem sie die Rückwirkungen auf ihr Tun beobachten. Werden gute Leistungen wenig oder überhaupt nicht gewürdigt, fehlt auch die Bereitschaft, sich Kritik vorbehaltlos anzuhören. Dann wird sie als Abwertung im Sinne einer "negativen Zuwendung" empfunden.

Umgekehrt signalisiert ein Chef mit einer durchgängig positiven Grundeinstellung seinem Team eine eindeutige Position: "I am ok, you are ok." Wer dieses Wohlwollen spürt, kann auch mit kritischen Bemerkungen besser umgehen. Freundlichkeit, Respekt und Wertschätzung bilden die notwendige Grundlage für ein gutes Miteinander im Arbeitsalltag.

Als Steigerung hin zu "Excellence" gelten Teams, die neben den genannten Erfolgsfaktoren darüber hinaus über zwei zusätzliche Eigenschaften verfügen:

  • Prozesse und Standards werden ständig verbessert, selbst wenn sie noch gut laufen. Dabei ist gegenseitige sachliche Kritik und Feedback ausdrücklich als Chance zur Veränderung erwünscht.
  • Man ist es sich wert, auch neben der Arbeitsebene etwas gemeinsam zu unternehmen, zum Beispiel in der betrieblichen Gesundheitsförderung, gemeinsamer Besuch einer Ausstellung oder Messe etc. (persönliche Ebene).

Theresia Wölker aus Bendorf ist Personaltrainerin und Beraterin für Praxisteams.

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