Digitalisierung

BÄK sucht Dialog mit jungen Ärzten

Beim Deutschen Ärztetag diskutierte die BÄK mit Jungmedizinern, wie die Digitalisierung Ärzten die Arbeit erleichtern kann.

Veröffentlicht:

FREIBURG. "Da sehen Sie mal, wie doof ich bin": Mit diesen provakanten Worten leitete Professor Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), die Veranstaltung "Kommunikation in Zeiten der Digitalisierung im Gesundheitswesen" in Freiburg ein. Der BÄK-Chef bezog sich auf das Wegwerfen eines heute sehr wertvollen Computers – für ihn ein Beispiel, wie wenig Gespür manche Ärzte für Digitalisierung haben. Am Rande des Deutschen Ärztetages wollten die erfahrenen Fachärzte der BÄK mit jungen Ärzten am Montag ins Gespräch über das umstrittene Thema kommen.

Im ersten Themenblock ging es um die Auswirkung der Digitalisierung auf das Arzt-Patient-Verhältnis. Dr. Matthias Fabian, Vizechef der Landesärztekammer Baden-Württemberg, gab sich selbstkritisch: "Die Bevölkerung hat uns bei der Digitalisierung überholt. Ich hoffe hier auf einen Ruck beim Deutschen Ärztetag". Fabian betonte, dass manche ältere Kollegen den Datenschutz nicht ernst genug nehmen – jüngere Ärzte verstießen dagegen oft aus Bequemlichkeit gegen diesen, gaben Ärzte in Weiterbildung aus dem Publikum zu. Einigkeit zwischen beiden Seiten beim ursächlichen Problem: Es gebe kein einheitliches Kommunikationssystem, nur Insellösungen.

Beim zweiten Komplex diskutierten die Teilnehmer über die digitale Arzt-Weiterbildung. Einig waren sich junge und erfahrene Mediziner, dass Videos gut auf das Üben einer Untersuchung vorbereiteten können. Dr. Hansjörg Heep (ÄK Nordrhein) betonte, dass digitale Lösungen nicht das Erlernen des Handwerks ersetzen. E-Learning-Angebote müssten während den Arbeitszeiten absolviert werden, konterte er auf Bedenken des Publikums zu Mehrarbeit. (ajo)

Die "Ärzte Zeitung" twittert vom Deutschen Ärztetag 2017 unter dem Hashtag #daet17.

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Videosprechstunden bieten Ärzten und Patienten mehr Flexibilität.

© KRY

Videosprechstunde

Mit Telemedizin zu neuen Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: DMS Digital Medical Supply Germany GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse