Moderne Diagnostik

Ein Schlüssel zur Präzisionsmedizin in der Onkologie

Wissenschaftliche und technische Fortschritte in der Onkologie bringen Betroffenen und Behandlern neue Perspektiven. So auch Fortschritte in der Bildgebung: Sie tragen zur Präzisionsmedizin bei.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die moderne onkologische Diagnostik ist ein Schwerpunktthema beim Deutschen Krebskongress im Februar in Berlin. Dort soll etwa der Einsatz der mpMRT (multiparametrische Magnetresonanztomographie) diskutiert werden. mpMRT umfasst außer der T1- und T2-Gewichtung die diffusionsgewichtete und eine dynamische MRT nach Kontrastmittelgabe.

Die mpMRT sei das derzeit empfindlichste bildgebende Verfahren, um Prostatakrebs zu detektieren, so Professor Heinz-Peter Schlemmer vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg in einem Interview vorab zum Kongress (Forum 2017; 32:456-458). Sie liefere zudem wichtige funktionelle Informationen, etwa über die Durchblutung des Tumors und seine Zelldichte, was wiederum Hinweise auf die individuelle Aggressivität gebe. "Eine mpMRT kann damit sowohl anatomische als auch biologische Daten erfassen – die Ergebnisse tragen zu einer besseren Risikoabschätzung bei und ermöglichen eine gezielte Stanzbiopsie", so Schlemmer.

Nach Angaben des Onkologen liegen die Grenzen der mpMRT dort, wo die Diagnose mit der MRT nicht hinreichend eindeutig ist, etwa beim Staging, wenn Lymphknotenmetastasen identifiziert werden sollen. Schlemmer erklärt: "Die CT oder MRT identifiziert Lymphknoten nur, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben. Bessere Resultate lassen sich in Kombination mit der Positronenemissionstomographie, kurz PET erzielen. Die PET-MRT-Hybridbildgebung ist ein sehr aussichtsreiches Zukunftsfeld."

Der Heidelberger Experte weist im Interview auch darauf hin, dass die mpMRT mittlerweile Eingang in die aktuelle Leitlinie des Leitlinienprogramms Onkologie gefunden hat – zum Beispiel, wenn nach negativer systematischer Biopsie der Verdacht auf Prostata-Ca weiter besteht. (mal)

Vortrag Prof. Heinz-Peter Schlemmer "mpMRT beim Prostatakarzinom – Möglichkeiten und Limitation": 22. Februar, 8:00-9:30 Uhr, Raum A 1; Plenar: Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms zwischen Evidenz und Realität.

- Der DKK 2018 findet statt vom 21. bis 24. Februar 2018 im Cit Cube Berlin

Infos und Anmeldung www.dkk2018.de

Mehr zum Thema

Vortragsauswahl

Internistische Onkologie auf dem Deutschen Krebskongress 2026

Anzeige
Das könnte Sie auch interessieren
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an